09.02.2017

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Stein mit allen Sinnen

 

Erst vor Kurzem hat Huber Naturstein,  Partner des italienischen Natursteinanbieters Antolini, seine Stone Gallery eröffnet. Für STEIN nahm sich der Inhaber die Zeit, um durch seine „heiligen Hallen“ zu führen, trotz anstehendem Großauftrag für ein Luxusgeschäft.

Eigentlich hat Franz Maximilian Huber die Tage keine Zeit für einen Pressetermin: Vor ihm stehen mehrere Nachtschichten bei einem Kunden in der Münchner Maximilianstraße, der Edelmeile in Bayern, wenn es um Luxusgeschäfte geht. Hier entsteht ein Schmuckgeschäft. Am Valentinstag soll die Eröffnung sein. Der Naturstein kommt von Franz Maximilian Huber, dem Inhaber von Naturstein Huber aus Markt Schwaben. Er ist Antolini-Partner.

Als Huber an einem Mittwochabend durch seine „heiligen Hallen“ führt, sind seine Mitarbeiter noch mit den großen Natursteinplatten beschäftigt. Einer sägt gerade die Kuhlen für die Stahlstifte auf der Rückseite einer Platte. „Die Formate für den Boden sind so groß, dass ein Verstärken notwendig ist, um Brüche zu vermeiden“, erklärt Huber. Für die Münchner Maximilianstraße wird er geflammte und polierte Hartgesteine und ein Kalkstein-Marmor verarbeiten, sowohl für den Boden auch für Arbeitsplatten. Ein Regenschirmständer und ein Kaminsims werden auch aus Naturstein sein. Das Farbspektrum reicht von Rot wie „Ocean Red“ bis hin zu Grün wie „Verde Borgogna“, wie das Natursteinunternehmen Antolini aus Italien seine Gesteine benennt. „Bei der einen Platte hat man sogar das Gefühl, man steht vor einem Makrelenschwarm“, erzählt Huber. Seine Leidenschaft für den Stein ist spürbar, ja fast sogar ansteckend.

Im Eingangsbereich von Naturstein Huber befindet sich die sogenannte Stone Library (Foto: Huber Naturstein in Markt Schwaben bei München)
Liebe fürs Detail: Die Fuge im Innenbereich wird außen weitergeführt (Foto: STEIN)
„In Struktur geschnitten": Die Muster der einzelnen Platten setzt ein Computerprogramm zusammen (Foto: STEIN)
Diesen Findling fand ein bekannter Tischler von Huber Naturstein auf seinem Grundstück. Nun sollen daraus Platten für den Innenbereich des Hauses geschnitten werden ...(Foto: STEIN)
... mit dieser diamantbesetzten Maschine (Foto: STEIN)
Rund die Hälfte des bearbeitenden Naturstein ist Verschnitt, wie hier die Reste zeigen (Foto: STEIN)
Mit den Resten von Naturstein lässt sich wunderbar ein „Parkettmuster" bauen (Foto: STEIN)
Naturstein „Ocean Red" von Antolini für ein Luxusgeschäft in München (Foto: STEIN)
„Sieht aus wie ein Makrelenschwarm" (Foto: STEIN)
Schneiden der Platten, um ... (Foto: STEIN)
... auf der Rückseite Kuhlen für die Stahlstifte zu schaffen (Foto: STEIN)
Auch dieser Stein wird in dem Luxusgeschäft in der Münchner Innenstadt verarbeitet (Foto: STEIN)
Nachdem der Boden mit Spanplatten nachgebaut worden ist ... (Foto: STEIN)
... berechnet ein Computer die Zusammensetzung der Muster. Hier ein Ausdruck des Bodens (Foto: STEIN)
Blick in die Stone Gallery (Foto: Huber Naturstein in Markt Schwaben bei München)
Huber Naturstein bezieht vor allem von dem italienischen Anbieter Antolini seinen Stein (Foto: STEIN)
Naturstein muss nicht immer am Boden verlegt sein: Er funktioniert auch wunderbar als Wandschmuck ... (Foto: STEIN)
... wie man hier in einem der Besprechungsräume von Huber Naturstein sehen kann. Auch der Tisch ist aus Naturstein (Foto: STEIN)
Mit Halbedelsteinen spielen: Durch die transluszente Oberfläche scheint das Licht durch den Stein hindurch (Foto: STEIN)
Stein in allen Details: ein Showroom vor einem Bild des Lasa-Steinbruchs (Foto: STEIN)
Das Gäste-WC bei Huber Naturstein zeigt, was Stein alles kann (Foto: STEIN)

Pfiffiges Marketingkonzept: Stone Library und Stone Gallery

Die Platten von Huber Naturstein sind in „Struktur geschnitten“, heißt, dass ein Muster der einen Platte in die angrenzende übergeht. Dabei entsteht ein stimmiges Gesamtbild. „Welche Platte zu welcher Platte passt, definiert ein Computerprogramm“, weiß Huber. Bei besonders komplizierten Böden fertigen die Steinmetze vorher eine Maske aus Spanplatten und Transparentpapier an, um die Daten später digital an den Computer zu übermitteln.

Wie gut das funktioniert, zeigt bereits der Eingangsbereich des Unternehmens Huber Naturstein. Hier befindet sich auch die sogenannte Stone Library: Die verschiedene Gesteine, die Huber anbietet, sind hier nach Farben und Verarbeitungsmethode geordnet. „Haptisches Erlebnis“, nennt Huber das.

Ein noch viel größeres Erlebnis ist die Stone Gallery in den hinteren Lagerräumen von Huber Naturstein. Was in kleinen Ausschnitten im Eingangsbereich zu sehen war, steht hier aufgebahrt in großformatigen Platten in einer riesigen Lagerhalle. Beim Betreten tippt Huber in seinem Handy herum und schaltet mit einer App das Soundsystem in der Halle an. Leichter Blues ertönt und betört Besucher. 400 Quadratmeter Natursteinfläche hängt hier an der Wand. Unten stehen noch mehr Platten. Damit diese von sich aus wirken, ist der Fußboden nicht aus Beton, sondern mit Teppich verlegt. „Das Konzept der Stone Gallery stammt von meinem Partner Antolini“, so Huber. Erst vor wenigen Wochen ist sie fertig geworden.

Das Konzept hat aber auch seinen Preis. „Ein Quadratmeter kann schon mal 2.000 Euro kosten“, erzählt Huber. Bei einem Verschnitt von der Hälfte des Materials müsste man ökonomisch denken, weiß Huber, der gelernter BWLer ist.

Oberflächenbearbeitung statt Engineered Stone

Ob er schon einmal Engineered Stone ausprobiert habe, antwortet er: Habe er, aber keine einzige Platte sei verkauft worden. „Wenn die Leute die Wahl zwischen Engineered Stone und Naturstein haben, wählen sie immer das Original“ – das sei zumindest die Erfahrung von Huber.

Im Sommer soll wohl eine neue Oberfläche für Marmor von Antolini auf den Markt kommen, die das Material säurefest macht. Auf solche Innovationen zählt Huber: „Das wird den Markt bewegen!“

Mittlerweile ist es acht Uhr am Abend. Die Sonne ist schon untergegangen. „Gestern haben wir bis zehn gearbeitet“, erzählt Huber. Morgen gehe es wieder um sieben in der Früh weiter. Zum Schluss erzählt Huber noch von den „alten Zeiten“: Er komme aus einer traditionellen Steinmetzfamilie. Seit 1860 sind seine Vorfahren in dem Gewerk tätig. 2003 habe er die Firma seines Vaters aus der Insolvenz geholt. Mittlerweile sind 14 Jahre vergangen und Franz Maximilian Huber gibt 20 Mitarbeitern eine Arbeit. Und dann sagt er noch einen recht schönen Satz: „Jeden einzelnen Tag werde ich mit neuen Gesteinen überrascht.“ Seine Leidenschaft ist in jedem einzelnen Satz spürbar. Er hat recht: Ein Stein ist eben nicht nur ein Stein.

Mehr zu Huber Naturstein finden Sie unter huber-naturstein.com.

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