20.05.2015

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Skulptur des Monats: Rigoletto

Mai 2015: Die Skulptur "Rigoletto" von Mario P. Valdini. (Foto: Münster)

Rigoletto ist der Hofnarr des Herzogs von Mantua, dessen frauenverachtende Lebensphilosophie nicht zu übersehen ist. Der Narr spottet lautstark über die Gäste des Herzogs, deren Töchter und Frauen der Herzog verführt oder noch verführen will. Auch andere Höflinge werden von ihm verhöhnt. Trotz Achtsamkeit gelangt aber die Tochter des Hofnarren Gilda in den Blick des Herzogs. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und seine Tochter wird entehrt. Die gewollte Rache Rigolettos trifft aber nicht den Herzog, sondern die in den Herzog verliebte Gilda, die am Ende der Oper durch die Hände eines Auftragsmörders stirbt.

Das ist eine Kurzzusammenfassung der Oper „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi, deren Uraufführung 1851 am Teatro La Fenice in Venedig stattfand. Sie gilt als das erste Meisterwerk Verdis. Der Steinmetz und Bildhauer Mario P. Valdini aus München schuf zu dieser Thematik ebenfalls ein Meisterwerk: die Skulptur „Rigoletto“ aus einem Block Donaukalkstein/Drosselfels – unsere Skulptur des Monats Mai.

1987 arbeitete Valdini den Rigoletto aus einem Kalksteinblock. Er lernte in der Ulmer Münster Bauhütte, verbrachte dort sieben Gesellenjahre. „Mein künstlerisches Tun ist daher von der Gotik beeinflusst“, sagt er. Eine Ausbildung geprägt von der Gotik führte zur Gestaltung der Skulptur, deren Vorbild aus der Oper Verdis in der Zeit der Gotik “agiert”. Valdinis Ziel: Eine Figur mit gotischen Elementen in die Moderne einbringen. Das Ziel gelang. Genauso wie es Verdi gelang, seine Oper in unsere Zeit zu tragen, in der sie oft noch zum Standard-Repertoire vieler Opernhäuser gehört.

Das Drama von Vater und Tochter berührt auch heute. Der von klassischer Musik begeisterte Steinmetz Valdini macht es fassbar in seiner Skulptur. Er arbeitete vom Modell bis zur Realisation etwa eine Woche. Die Oberflächen wurden gestockt, gesägt und poliert. Dann präsentierte der Künstler die Skulptur in Kunstausstellungen in und um München – im Kulturclub im Europäischen Patentamt oder der Stadthalle Landsberg. Die Geschichte des Rigolettos aus Naturstein endet aber nicht so dramatisch wie die der Oper. Ihm war ein Happy End vergönnt. Mario Valdini lernte in der Zeit der Arbeiten am Rigoletto seine Frau Barbara kennen und schenkte ihr die Skulptur als Zeichen seiner Liebe.

Erfahren Sie hier mehr über den Künstler. Mehr zu Musik und Handwerk finden Sie auf unserem Blog: Der Klang der Steine oder Verachtet mir die Meister nicht!

Der Steinmetz und Bildhauermeister Mario P. Valdini - schon seit seiner Bauhüttenzeit vor mehr als 30 Jahren im Berufsverband Bildender Künstler Schwaben - hat ein breites Portfolio: Restaurierung, Innen- und Außengestaltung, Gartenskulpturen, Grabmale und vieles mehr bietet er seinen Kunden an. „Sich von der Perfektion der Natur inspirieren lassen, künstlerische Grenzen überschreiten und immer wieder neu definieren“, das ist die Philosophie des Künstlers aus Kalabrien.

 

 

 

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