12.10.2016

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Das JURABLOC: Ein Kletterzentrum aus Naturstein

Umgeben von Jura-Steinbrüchen thront seit der Eröffnung am 22. Juli 2016 ein neues Kletterzentrum auf dem Blumenberg bei Eichstätt. Das sogenannte JURABLOC ist ein modernes, würfelförmiges Gebäude, das auf fünf Geschossen den neuen Kletterbereich des Deutschen Alpenvereins (DAV) beherbergt. Das Besondere: Die Fassade besteht zu Ehren der Steinbruchregion rund um Eichstätt überwiegend aus Naturstein.

Die Gestaltung des Eichstätter Kletterzentrums ist außergewöhnlich: Helle Natursteine treffen auf dunklen Zement. Foto: VeroStone GmbH
Der Querschnitt zeigt die einzelnen Schichten der Fassade. Foto: VeroStone GmbH
Auch im Inneren des Gebäudes wurde Naturstein verarbeitet. Foto: VeroStone GmbH
Gerd Seibold, der Architekt und Bauleiter der Kletterhalle, ist zugleich stellvertretender Sektionsvorsitzender des DAV in Eichstätt. Foto: VeroStone GmbH
An dieser Seite des Jurabloc trifft der Naturstein auf weißen Putz. Foto: VeroStone GmbH
Das Fassadenteam bei der Eröffnung der Kletterhalle im Juli 2016. Foto: VeroStone GmbH

Naturstein: Wenn Eleganz auf Moderne trifft

Baubeginn des 1,4 Millionen Euro schweren Projekts war im April 2015. In nur 15 Monaten wurde das von Seibold & Seibold Architekten entworfene Gebäude mithilfe von engagierten Ehrenamtlichen und Baufachleuten fertiggestellt. „Als Bauwerk inmitten der Jura-Region, umgeben von Steinbrüchen, war es uns wichtig, dass die ureigensten Baumaterialien des Altmühltals sichtbar zum Tragen kommen“, erzählt Architekt und stellvertretender Sektionsvorsitzender des DAV Gerd Seibold. Dieser Gedanke war ausschlaggebend für die außergewöhnliche Gestaltung der Nord- und Südfassade: helle und dunkle, große und kleine Natursteinflächen schaffen eine natürlich-wirkende Ästhetik, die durch die schwarz glänzenden Zementfaserplatten und Photovoltaik-Paneele auf der einen und weißen Putz auf der anderen Seite kontrastiert wird. Die 1 Meter langen Platten aus Jura- und Muschelkalk wurden dabei direkt auf das verbaute Wärmedamm-Verbundsystem angebracht. Dieser architektonische Kniff macht das Gebäude mit seiner einzigartigen Fassade fast nebenbei zu einem funktionalen Beispiel an Nachhaltigkeit.

Das Konzept von verarbeitetem Naturstein in Kombination mit anderen Materialien wie beispielsweise Putz wird auch im Inneren fortgeführt: Fußböden, Fensterbänke und Treppen sind aus einem hellen, cremefarbenen Naturstein gefertigt, dessen sandgestrahlte Oberfläche ideal mit der Außenfassade des Baus harmoniert. Unterstützt wurde das Bauprojekt vom ortsansässigen Natursteinanbieter VeroStone, eine Tochterfirma der Sto Group. Das Traditionsunternehmen vertreibt ein breites Spektrum verschiedenster Natursteinprodukte, welche in selbstbetriebenen Steinbrüchen in Süddeutschland gewonnen werden.

Mit rund 730 Quadratmetern Kletterfläche und einer Routenhöhe von knapp 16 Metern bietet die Eichstätter Indoor-Kletteranlage genügend Platz, dem Sport gebührend nachzugehen. Das Monolith-artige Gebäude umfasst eine Boulder-Höhle im Untergeschoss und einen Ausbildungs- und Trainingsbereich im zweiten Obergeschoss, der neben Fitnesstraining auch Gruppenevents und Kurse anbietet. Eine Erweiterung der Kapazitäten in Form eines Outdoor-Kletterbereichs mit weiteren 430 Quadratmetern soll in naher Zukunft realisiert werden. Weitere Informationen zum Kletterzentrum und der DAV Sektion Eichstätt finden Sie unter www.dav-eichstaett.de.

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