05.05.2014

Gestalten

Der Friedhof lebt

Schon lange war der Friedhof nicht mehr so populär wie im Moment. Die Kommunen haben begriffen, dass es Zeit ist, zu handeln, wenn sich Friedhöfe auch in Zukunft noch wirtschaftlich tragen sollen. Chancen für Konzepte, die den Friedhof als Raum wieder attraktiv machen und den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gerecht werden.

Konzept Memoriamgarten:

Der erste Memoriam-Garten bereicherte 2009 die Bundesgartenschau in Schwerin. Die Idee dazu hatten Friedhofsgärtner. Das Konzept erhielt unmittelbar nach der BUGA den Deutschen Innovationspreis Gartenbau. Seitdem wird es auf jeder Gartenschau mit immer neuen Gestaltungsvarianten gezeigt. In vielen Bundesländern entstanden derartige Gärten der Erinnerung. In Hessen wird dieses Konzept von der Treuhandstelle für Dauergrabpflege gefördert, acht Gärten gibt es dort bislang.

Allein 2013 wurden vier Memo­riam-Gärten umgesetzt. Die Städte Lich und Offenbach weihten entsprechende Anlagen im Sommer 2013 ein. Anfang November 2013 wurde ein Memoriam-Garten in Dillenburg eröffnet, die jüngste Anlage befindet sich in Hofheim-Marxheim. Die sogenannten Memoriam-Gärten sind Gemein­schaftskonzepte der jeweiligen Kommune, der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen GmbH und Steinmetzen sowie Gärtnern vor Ort.

Ziel ist es, eine harmonisch gestaltete Anlage mit bezahlbaren Grabstätten zu schaffen, die Hinterbliebene von der Grabpflege entbindet. Mit einem Grab und seiner Nutzungsdauer erwerben diese gleichzeitig einen Grabstein, der von dem kooperierenden Steinmetz bearbeitet und versetzt wird, sowie eine dauerhafte Grabpflege mit jeweils nach Saison wechselnder Bepflanzung. In Offenbach stehen drei unterschiedliche Urnengrabstätten zur Wahl, in Hofheim-Marxheim, Dillenburg und Lich gibt es darüber hinaus auch Erdgrabstätten.

Konzept »Andenken«:

Mit der Zeit nach der Ruhefrist beschäftigt sich das Konzept »Andenken« des Bildhauers Timothy Vincent. »Andenken« möchte einen dauerhaften Erinnerungsort bewahren und geht dabei einen ungewöhnlichen Weg. Kernstück des Projekts ist eine Natursteinstele (220 x 45 x 45 Zentimeter), auf der die Namen derjenigen eingehauen sind, deren Gräber nach dem Ablauf der Ruhezeit eingeebnet werden und deren Erinnerungsorte dadurch unauffindbar sind. Auf den vier Seiten des Steins, der je nach Standort aus regionalem Gestein bestehen soll, haben die Namen von insgesamt 140 Verstorbenen Platz. Die Stele, die Steinmetzarbeiten und das Versetzen werden durch Sponsoren finanziert.

Lesen Sie mehr zu neuen Konzepten für den Friedhof in STEIN im Februar 2014.

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