12.11.2018

Gestalten

Ein Ätna-Gruß fürs Wohnzimmer



Das Designer-Duo Katia Meneghini und Thanos Zakopoulos entwirft Beistelltische mit Lava-Steinen aus Sizilien.

Das Designer-Duo CTRLZAK bringt Stein ins Wohnzimmer. Foto: Silvio Macchi
Fred Feuerstein hätte seine Freude an der rauen Unterseite von "Antivol". Foto: Silvio Macchi
Natürliche Form trifft Chrom: Die Beistelltische sollen nicht nur Möbel, sondern auch Kunst sein. Foto: Silvio Macchi

Antivol nennt sich die Serie aus Beistelltischen des Designerduos CTRLZAK. Auf nüchternen Metallgestellen aus Messing oder Chrom ruhen Lavastein-Fragmente. Sie sind an der Oberseite geschliffen, an der Unterseite unbearbeitet. Das Motto “Weniger ist mehr” zählt für Katia Meneghini und Thanos Zakopoulos offensichtlich nicht, Möbel dürfen gern exzentrisch sein. Sie wollen laut eigener Aussage Kunstwerke schaffen, bei denen die Form der Bedeutung folgt und für die sie “kulturelle Kontexte und Traditionen recherchieren”. Und haben es damit immerhin bereits ins MOMA, den Louvre und zur Biennale geschafft.

Außerdem obliegt ihnen die künstlerische Leitung der Mailänder Designmarke JCP, unter deren Dach sie die Beistelltische entwarfen. JCP produziert die Entwürfe von Künstlern, Designern und teilweise auch anderen Kreativen. Übrigens auch die umstrittenen Bomben-Vasen, über die STEIN hier berichtet hat. Größtenteils übernehmen Kunsthandwerker in Norditalien die Produktion. JCP will Kunst und Design kombinieren und Menschen durch Möbel zum Umdenken in einem größeren Kontext bewegen.

Ob die Beistelltische Aufmerksamkeit auf Ätnas nahendes Schicksal lenken, ist indes nicht bekannt. – Die Ostflanke des Vulkans rutscht jedes Jahr einige Zentimeter tiefer Richtung Meer. Laut Forschern könnte das einen Kollaps auslösen, bei dem große Mengen Lavagestein ins Meer stürzen und eine tsunami-artige Flutwelle auslösen.

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