22.07.2016

Chancen

Gemeinsam mehr erreichen

Über den Tellerrand schauen und netzwerken – das waren für Holger Weisel, Geschäftsführer der Schotter- und Steinwerk Weißenburg GmbH die wichtigsten Motive, um beim Netzwerk Naturstein Altmühlfranken mitzumachen. Unter fachkundiger Anleitung diskutieren dort Handwerker über Themen wie Umwelt, Entstaubung, Ladungssicherung, Renaturierung oder das Handling im Steinbruch. „Wenn viele verschiedene Marktteilnehmer, darunter auch Wissenschaftler, ihre Sichtweisen und Ideen austauschen, kann Innovation entstehen“, so das Credo des Unternehmers aus dem mittelfränkischen Weißenburg.

Das Wort „Cluster“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt soviel wie „Netzwerk“. Ein Cluster ist ein Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die eng zusammenarbeiten (am gleichen Thema oder mit der gleichen Technologie). Nach dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ kooperieren Betriebe also nicht nur untereinander, sie gehen auch gezielt in den Austausch mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen oder Wirtschaftsorganisationen. Der gemeinsame Fokus dabei: Innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, mit denen sich die Unternehmen im Markt etablieren, neue Märkte erschließen und so wettbewerbsfähig und langfristig erfolgreich bleiben können.

Durch die Vernetzung von Unternehmen können innovative Ideen entstehen. Foto: istockphoto.com
Im „Cluster Monitor Deutschland“ wurden Trends in forschungs- und innovationsorientierten Clustern systematisch erfasst (Erhebungszeitraum Mai / Juni 2013). Foto: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

An solchen Netzwerken hat auch der Staat ein Interesse. Seit den 90er Jahren initiieren Bund und Länder verschiedene Initiativen, die Cluster unterstützen. So intensiviert zum Beispiel die bayerische Staatsregierung mit ihrer Cluster-Offensive die landesweite Netzwerkbildung zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Insgesamt hat sie bereits 17 verschiedene Cluster gebildet. Jedes Cluster steht für einen Bereich der Wirtschaft und Forschung. Dabei richtet sie ihren Fokus auf alle wichtigen, traditionellen Branchen. Besonderen Wert legt die Cluster-Offensive auf die Vernetzung des Mittelstands. Aus gutem Grund: Im Gegensatz zu Großunternehmen fehlen kleineren Unternehmen die Möglichkeiten, passende Kooperationspartner und Forschungseinrichtungen ausfindig zu machen oder aus guten Ideen auch Innovationen hervorzubringen und diese auf eigene Faust im täglichen Geschäft umzusetzen.

Die Schotter- und Steinwerk Weißenburg GmbH ist über das erst im vergangenen Jahr gegründete Netzwerk „Naturstein Altmühlfranken“ Mitglied im Cluster „Neue Werkstoffe“. Auf Unternehmerseite mit von der Partie sind auch die Vereinigten Marmorwerke Kaldorf, Franken Schotter, die Solnhofener Stone Group und das Natursteinunternehmen Johann Stiegler sowie die Max Balz GmbH.

Mit dem „Netzwerk Naturstein Altmühlfranken“ entstand unter Leitung des Clusters Neue Werkstoffe eine technisch-organisatorische Netzwerkstruktur, die es in dieser Art in der regionalen Stein-Industrie noch nicht gibt. Auf dem Themenplan stehen die Digitalisierung in der Steinbranche, neue Einsatzmöglichkeiten von Jura Kalk und Solnhofener Naturstein mit anderen Werkstoffen, die Stimulation von technologischen Innovationen in Abbau und Verarbeitung sowie die Initiierung und Durchführung von FuE Projekten beispielsweise im Bereich Abbau, Verarbeitung oder Logistik.

Lesen Sie mehr zu den Vernetzungsmöglichkeiten von Handwerksbetrieben in STEIN im August 2016.

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