27.04.2014

Chancen

Kind im Brunnen?

Erstens: Zwei Seiten gibt es immer, dabei ist jeder für seine Seite verantwortlich. Und: Jeder ist für seinen Erfolg verantwortlich. Wer wenig bewegen, wenig unternehmen oder wenig investieren will oder davon überzeugt ist, dass seine Investitionen an einem andern Ort sinnvoller sind, der darf sich nicht wundern, wenn der Erfolg ausbleibt. Zweitens: Eine Messe ist eine eher einfache Veranstaltung. Angebot und Nachfrage müssen stimmen; ein Marktplatz eben. Und genau hier wie dort liegt es nicht am Platz selbst, es liegt an den Anbietern.

Nehmen wir die Stone+tec in Nürnberg! Da gab es Aussteller, die waren mehr als zufrieden: Die Natursteinhändler mit ihrem vielfältigen, teilweise ganz neuartigen Materialangebot, die Maschinen-, Werkzeugherstellen und Baumaterialhersteller mit Entwicklungen, die jedem Handwerksbetrieb helfen können, seine Zukunft zu meistern und nicht zuletzt jene Anbieter, die für den öffentlichen Raum Friedhof Ideen und Konzept statt importierte Steine von der Stange bieten wollen. Diese Aussteller hatten Erfolg. Für diese Aussteller bietet diese Messe alle zwei Jahre ein einmaliges Forum, ein kaum zu überbietender Marktplatz. Für diese Unternehmen ist diese Messe gemacht. Das war die eine Seite. Unternehmen, die von Erfolg, von gewinnbringenden Gesprächen und viel Zuversicht sprachen.

Die andere Seite war geprägt von selbstverliebtem Pessimismus, vom bekannten Lamento »früher war alles besser« und von der mangelnden Einsicht, dass man nur verkaufen kann, was für die möglichen Kunden Sinn macht und kundenorientiert präsentiert wird. Wer statt kreativer Idee und wirklicher Lösungen aus heimischen Steinen für qualifizierte Handwerksbetriebe nur 30 x 30 cm große Steinkrümmel zeigt, wer statt der Konzepte für eine Architektur aus Stein nur Fotos von fast schon museumsreifen Natursteinfassaden ausstellt und wer glaubt zu wissen, dass die Kunden dieser Messe nicht seine Kunden sind, für den ist diese Messe der falsche Marktplatz, auch wenn seine Beteiligung von den Veranstaltern mit einem Preis als Bonbon versüßt wird.

Was für die Häuser gilt, das gilt auch für die Zeichen. Wer glaubt, der Friedhof von morgen müsse dank inhaltsloser, importierter Massenware genauso unsäglich aussehen wie der Friedhof von heute, für den ist eine Messe für zukunftsorientierte Handwerker nicht der richtige Ort. Allerdings: Wer dieses Prinzip nicht versteht, dem nützt es wenig, einfach nur den Marktplatz zu wechseln. Das Prinzip bleibt auch dort das gleiche.

Im kommenden STEIN im Juli.

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