14.03.2018

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Wie ein Ritterschlag

griechisch

Erstmals stellt die Kunsthandwerkliche Schule an der Luisenstraße in der Glyptothek aus. Holzbildhauerschüler zeigen ihre Abschlussarbeiten neben den jahrtausendalten Marmor-Antiken. Für die Münchner Handwerker ist das wie ein „Ritterschlag“.

Marmorstatuen eines Mädchens mit Taube und eines trauernden Mädchens, griechisch, 2. Hälfte 4. Jh. v. Chr., daneben zwei moderne Porträts: Florian Baumann, Rocco, Linde, Farblasur, 2018 sowie Anna Bade, Tobias, Gips, Farblasur, 2018. Foto: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von Renate Kühling
Marmorköpfe eines jungen Mannes und des Ares, römisch nach Vorbildern aus der 2. Hälfte des 4. Jh. v. Chr., daneben ein modernes Porträt: Martin Lehmer, Roeh, Gips, Farblasur, Bleistift, 2015. Foto: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von Renate Kühling
Marmorbüste der Athena Velletri, römisch nach Vorbild um 420 v. Chr., daneben zwei moderne Porträts: Links: Veronica Lallinger, Ann-Christine, Linde, Farbe, 2018, Mitte: Ann-Christine Wagner, Veronica, Linde, Farbe, Wachs, Bleistift, 2018. Foto: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, fotografiert von Renate Kühling

Novum in der Geschichte der Glyptothek

Im Giebel der Glyptothek thront Athena, die Schutzherrin der Bildhauer. Da ist es naheliegend, dass man die derzeitige Ausstellung in dem Musentempel „Unter dem Dach der Athena. Eine Bildhauerschule in der Schule für Bildhauer“ benennt. Noch bis zum 3. Juni 2018 zeigt die Glyptothek 24 plastische und skulpturale sowie 19 grafische Abschlussarbeiten der Schüler der Städtischen Berufsfach- und Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk in München. Aufgabe war es, sich gegenseitig mit den Materialien Gips, Beton, Holz oder Stein (Muschelkalk) zu porträtieren, als Büste. „Die Schüler sollten zeigen, was sie sehen und was sie spüren“, macht der Lehrer der Fachschule Hartmut Hintner deutlich. Demnach ginge es nicht nur um das Zeigen der Physiognomie, sondern auch um den Charakter der Porträtierten. „Das ist den Schülern eindrucksvoll gelungen“, findet der Direktor der Glyptothek, Dr. Florian S. Knauß.

Die Porträts stehen auf hölzernen Sockel neben den jahrtausendalten Werken aus der Antike. Das ist ein Novum. Zwar gibt es bereits seit vielen Jahren den Austausch zwischen der Kunsthandwerklichen Schule an der Luisenstraße und der Glyptothek im Münchner Kunstareal – die beiden Institutionen sind gerade einmal wenige Meter voneinander entfernt –, aber dass Arbeiten der Schüler neben den historischen Antiken-Werken in der Glyptothek gezeigt werden, das gab es noch nie.

Neben den zeitgenössischen Büsten aus Gips, Beton, Holz oder Stein sind auch die Skizzen dazu als grafische Arbeiten an der Wand ausgestellt. „Damit wollen wir den Werkstattprozess vom Zeichnen zum Modellieren zur Skulptur zeigen“, so Hintner.

Schließung für 2018 geplant

Die Ausstellung „Unter dem Dach der Athena. Eine Bildhauerschule in der Schule für Bildhauer“ wird einer der letzten sein, bevor die Glyptothek Ende des Jahres 2018 geschlossen wird. Geplant sind Erneuerungen im Haus, um den aktuellen Brandschutzregeln gerecht zu werden. Zudem sollen Räume behindertengerecht umgebaut sowie die Fenster, die noch original aus den 1970er-Jahren stammen, erneuert werden.

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