26.04.2023

Gestalten

Moderne und klassische Platzgestaltung

Für den Boden ließen die Bauherren 12.000 Quadratmeter Betonwerkstein in vier verschiedenen Farben und in Anlehnung an englisches Parkett im Fischgrätmuster verlegen. Foto: Metten Stein + Design
verschiedenen Farben und in Anlehnung an englisches Parkett im Fischgrätmuster verlegen. Foto: Metten Stein + Design

Verschiedenfarbiger Betonwerkstein gibt dem Viertel Houthavens in Amsterdam seinen besonderen Kick, und das Natursteinpflaster aus rotem Granit des Wiesbadener Schlossplatzes erhielt eine neue Verfugung. Bei beiden Projekten spielte auch die starke Beanspruchung eines öffentlichen Platzes eine Rolle.

Für den Boden ließen die Bauherren 12.000 Quadratmeter Betonwerkstein in vier verschiedenen Farben und in Anlehnung an englisches Parkett im Fischgrätmuster verlegen. Foto: Metten Stein + Design
Für den Boden ließen die Bauherren 12.000 Quadratmeter Betonwerkstein in vier verschiedenen Farben und in Anlehnung an englisches Parkett im Fischgrätmuster verlegen. Foto: Metten Stein + Design

Attraktiver Außenbereich

Houthavens ist eines der neuesten Viertel von Amsterdam mit viel moderner Architektur, die hauptsächlich als Bürogebäude und Hotels dient. Früher war dieses Gebiet entlang des Flusses IJ Hafengebiet, in dem Holz umgeschlagen wurde. Zwischen zwei ehemaligen Hafenbecken entstand etwa vor zwei Jahren an der Danzigerkade ein besonderer Campus. Eigentümer, Auftraggeber und Investor Heren2 ließ Hallen abreißen, den Boden sanieren und neue, moderne Gebäude errichten. Hier haben Unternehmen aller Art ihren Sitz, darunter Werbe-, Design- und Mediaagenturen sowie Modeunternehmen. Besonders ist der Campus aufgrund seiner modernen Gebäude und der extravaganten Bodengestaltung.

Bei der Gestaltung des Außenbereichs legten die Investoren großen Wert auf eine hohe Aufenthaltsqualität. Sander Singor, Landschaftsdesigner des Büro Sant en Co Landschaftsarchitekten, Den Haag, der am Entwurf beteiligt war, stellte fest: „Das Gebiet ist geprägt von Beton, Platz und Wasser. Zu dieser Hafenwelt habe ich einen Kontrast geschaffen, indem ich Sanftheit und organische Formen in unseren Entwurf eingebaut habe. Das Design kombiniert Betonsteine von Metten Stein+Design in Fischgrätverlegung mit linsenförmigen, grünen Objekten, die Tropfen ähneln, wie sie zurückbleiben, wenn Wasser von einem Boden abgelaufen ist.“

Warum entschieden sich die Verantwortlichen für Betonwerkstein und nicht für Naturstein? Marcel Schemkes, Leiter der niederländischen Dependance in Amsterdam von Metten Stein+Design aus dem nordrhein-westfälischen Overath, die die Betonwerksteine lieferte, erklärt dazu: „Mit Betonwerkstein sind Eigenschaften zu erreichen, die mit Naturstein nicht möglich sind: Dazu zählen Bezahlbarkeit, Farbton und Belastbarkeit des Bodenbelags. Außerdem war bei diesem Bauvorhaben vom Auftraggeber eine expressive und extravagante Gestaltung gewünscht.“

Besondere Bodengestaltung

Es kamen zwei Varianten des Steins zum Einsatz: Metten La Linia feingestrahlt und Boulevard Sonderfarben geschliffen. Die Steine mit den Maßen 40 x 20 x 12 Zentimeter für die 12.000 Quadratmeter große Fläche wurden in Overath bei Köln gefertigt. Betonwerkstein ist ein künstlich hergestellter Stein, der aus Zement, Wasser und diversen Zuschlagstoffen wie Kies, Sand und Split besteht.

Metten Stein+Design erklärt: „Wir verwenden zur Gestaltung der Oberflächen grundsätzlich hochwertige Naturstein-Edelsplitte und Sande, die letztendlich im Zusammenspiel mit der Oberflächenbearbeitung für den Look der Steine verantwortlich sind. Außerdem können die Steine so in Ehren altern. Grundsätzlich gehen wir mit dem wertvollen Material sehr ressourcenschonend um, denn wir verwenden diese nur im sogenannten Vorsatzbeton, also in der obersten Schicht. Aber auch der sogenannte Kernbeton enthält regionale Kiese und Sande.“

Marcel Schemkes zum Aufbau: „Unter den Betonpflastersteinen befindet sich ein typisch holländischer Unterbau aus einem etwa 30 Zentimeter dicken recycelten Schottergemisch aus abgebrochenen Häusern oder Brücken und einer drei bis vier Zentimeter dicken Sandschicht, auf die dann der Betonstein folgt. Die abschließenden Fugen bestehen ebenfalls aus Sand. Es handelt sich um eine für Amsterdam übliche ungebundene Konstruktion. So konnten wir eine stabile, kostentechnisch akzeptable und reparierbare Lösung schaffen. Eine Drainage gibt es nicht.“

Lesen Sie mehr in der STEIN 6/2021.

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