10.02.2020

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Naturstein und Klinker in Kombi für die Promenade am Kölpinsee

Die Promenade hat eine Fläche von rund 20.000 Quadratmetern. Foto: Thomas Wolff/Gotha

Musterprojekt in Meck-Pomm: Die Promenade auf Usedom verbindet in Hochwasser-geeigneter Bauweise nachhaltige Architektur mit den Anforderungen an seenahe Gebiete.

Der Bodenbelag der Promenade besteht aus Pflasterklinkern und Naturstein. Foto: Thomas Wolff/Gotha
Direkt an der Düne "schwebt" die Promenade auf Pfählen. Foto: Thomas Wolff/Gotha
Die Promenade hat eine Fläche von rund 20.000 Quadratmetern. Foto: Thomas Wolff/Gotha

Pflasterklinker und Quarzmonzonit

Optisch überzeugend, nachhaltig, witterungsresistent soll sie sein, die neue Promenade am Kölpinsee auf Usedom. Sie verbindet die Gemeinde Loddin und den Ortsteil Stubbenfelde und schützt die Dünen durch ihre Pfahlbauweise. Zu der 750 Meter langen Promenade mit Strandzugang gehören auch ein Strandvorplatz mit Liegewiese und Boccia-Bahn, ein Parkplatz und ein Mehrgenerationen-Spielplatz. Das beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Niessen aus Rügen wählt 2015 eine Kombi-Lösung für den Bodenbelga: Die eine Hälfte der rund 20.000 Quadratmeter großen Fläche besteht aus großformatigen Natursteinplatten, die andere aus Pflasterklinkern.

Beim Naturstein entscheidet sich der Architekt Thomas Niessen für den Quarzmonzonit
Belgrano A226, den BESCO – Berliner Steincontor lieferte. Die Klinker stammen von Vandersanden aus Belgien, mit neun Fertigungsstandorten das größte europäische Familienunternehmen im Bereich Ziegelherstellung. „Pflasterklinker haben sich in Sachen Form, Farbintensität, Farbmuster und Oberflächenstruktur, aber auch beim Thema Nachhaltigkeit bestens bewährt“, so Niessen. Er lässt bei diesem Projekt graue und gelbe Klinker im Format 200x100x52 verlegen. Sie nehmen einerseits die warmen, sandigen Töne der Umgebung auf und bilden andererseits in der grauen Variante einen interessanten Kontrast.

Schwebender Naturstein als Hochwasserschutz

Weil sowohl die Natursteinplatten als auch die Klinker jeden Tag der salzhaltigen Luft ausgesetzt sind, setzt der Architekt bei der Auswahl des Materials auf ein Prüfverfahren, das weit über den Anforderungen der technischen Norm steht. Und legt Priorität auf das Erfüllen des Hochwasserschutzes. Dafür sorgt im Naturstein-Bereich eine Besonderheit: Der beplankte Weg ist auf Bauwerkspfählen befestigt, „schwebt“ also gewissermaßen über der Düne. „Für den Fall, dass die als Hochwasserschutzanlage zerstört wird, ist die gesamte Natursteinplatten-Promenade demontierbar. Bei Dünenverlust würde die Fläche also nicht abgetragen, sondern bleibt stehen“, so der Architekt.

Die Promenade am Kölpinsee wurde nach ihrer Eröffnung als Musterprojekt für das Land Mecklenburg-Vorpommern reserviert. Ihre Bauweise wurde unter anderem in Boltenhagen und Karlshagen adaptiert.

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