22.05.2014

Technik

Spröde Werkstoffe schneiden

Kompakte Werkstoffe verarbeiten: Dekton, Lapitec, Großkeramik und vergleichbare Werkstoffe entwickeln sich zu einem wichtigen Bestandteil im Produktemix der Natursteinverarbeiter. Die Verarbeitung der harten und spröden Platten ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend und stellt hohe Anforderungen an Werkzeuge und Maschinen.

Die harten und spröden Werkstoffe haben einige Ansprüche: Werkzeuge und Maschinen müssen in einwandfreiem Zustand sein. Neben absolut ebenen Werktischen müssen die Wellen und Flansche der Sägen auf einen vibrationsfreien Lauf kontrolliert werden. Die speziell auf die neuen Werkstoffe abgestimmten Trennscheiben sind regelmäßig anzuschärfen. Granit-Trennscheiben sind ungeeignet, da sie zu schnell abstumpfen. Das Kühlwasser ist sorgfältig auf Sägeblatt oder Fingerfräser zu richten. Rohplatten sind beim Sägen zuerst in der Längsachse, danach an den Stirnseiten jeweils 3 Zentimeter zu besäumen, um die stärksten Spannungen abzubauen. Beim Schneiden sollte tiefer in die Unterlage eingetaucht werden, damit das Segment steiler im Schnitt arbeitet. Im Gegensatz zu Naturstein schärfen sich die Diamantwerkzeuge in Dekton und Lapitec nicht selbst und müssen mit Schärfsteinen nachgeschärft werden. Keramikplatten sind gutmütiger beim Sägen, jedoch empfindlicher beim Handling. Um Mikrorisse zu vermeiden, dürfen Keramikplatten nur mit Vakuumsaugern transportiert werden. Bei der Montage dünner, monolithischer Keramikplatten sind verwindungsfreie Unterkonstruktionen erforderlich. Keramikplatten in Sandwichbauweise hingegen lassen sich auch freitragend einsetzen.

STEIN im Mai 2014 hat zwei Betriebe besucht, die sich mit solchen Härtefällen auskennen:

Rainer Gröbner aus Wieselburg ist auf Küchen spezialisiert und nutzt das Potential der ultrakompakten Werkstoffe. Er hat bereits verschiedene Trennscheiben für diese Werkstoffe getestet.

Stein & Co. in Ennsdorf produziert Küchen, Treppenbeläge und auch Schreibtische aus Keramikplatten.

Bei der Trocken-Bearbeitung der neuen Werkstoffe unbedingt die persönliche Schutzausrüstung einsetzen und geeignete Anlagen zur Stauberfassung einsetzen.

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