31.03.2020

Gestalten

Traco liefert Limes Dolomit für Petersberg in Erfurt

Buga-Aufhübschung: Die Wege der Zitadelle werden mit dem Kalkstein aus Bayern gepflastert. Traco verarbeitet dafür rund 1000 Kubikmeter Rohblöcke zu Bodenplatten und Pflaster.

Rund 1000 Kubikmeter Rohblöcke Limes Dolomit verarbeitet Traco zu Bodenplatten und Pflaster. Foto: Stadtverwaltung Erfurt
Der Petersberg soll im Rahmen der Buga "zur Krone der Stadt" aufgewertet und komplett umgestaltet werden. Foto: Pixabay/C00

Limes Dolomit: tausalz- und wetterbeständig, rutschfest, offenporig

Der Petersberg in Erfurt wird anlässlich der Buga 2021 komplett neugestaltet. Denn laut Stadtverwaltung gehört er zwar zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten, sei als touristisches Ziel und Aufenthaltsort für die Einwohner aber “entwicklungsfähig”. Mit den Fördermitteln für die Buga 2021 will die Stadt den Ort deshalb aufwerten, zur “Krone der Stadt”, barrierefrei und vielfältig. 

Die Traco Natursteinwerke sicherten sich bei diesem Projekt den Auftrag für den Bodenbelag.

Sie liefern: grau-beigen Limes Dolomit als Bodenplatten und Pflaster, 20 bis 25 Zentimeter dick, an der Unterseite aufgeraut. Den Naturstein baut das Unternehmen seit 2015 wieder ab, im Anlautertal im Landkreis Eichstätt in Bayern. Seinen Namen verdankt der Limes Dolomit dem römischen Befestigungswall, der sich unmittelbar hinter dem Steinbruch entlang zieht. Das Carbonatgestein ist vor 140 Millionen Jahren entstanden und laut Traco der robusteste Kalkstein, der sich in Deutschland finden lässt. Sein sehr hoher Magnesium- und erhöhter Kalzium-Anteil macht ihn tausalz- und wetterbeständig. Seine Struktur ist leicht porig und dadurch rutschfest – gut geeignet für den Außenbereich.

Passend zur historischen Substanz

Der Abbau selbst ist durch die hohe Festigkeit recht aufwändig. Fünf Mitarbeiter gewinnen den Limes Dolomit mit schweren Maschinen: Sie schneiden mit Schrämsägen ganze Blöcke aus dem Kalksteinmassiv heraus. 

Erfurts Gartenamtsleiter Sascha Döll sagt, der Kalkstein sei “schick anzusehen und passt hervorragend zur historischen Bausubstanz auf dem Petersberg”. Denn rund um die Peterskirche wurde schon früher Kalkstein verlegt – die Stadt hat entsprechende Pflastersteine zu Beginn der Tiefbauarbeiten gesichert. Sie kommen wieder zum Einsatz, reichen aber nicht für alle Wege.



Kleine Pflaster für die Wege, große für die Plätze

Die Plateauflächen sollen ab Frühjahr gepflastert werden. Musterflächen mit verschiedenen Verbänden und Fugenbreiten dienen als Vorgabe für Planer und Verleger. “Die größeren Pflastersteine verwenden wir für die Plätze vor der Kirche und der Glashütte. Die Kleineren sind für die Wege gedacht. So spiegelt sich das Platzangebot im Pflaster wider”, so Döll. In einem dreiminütigen Video gibt die Stadt Erfurt Einblick in die Produktion bei Traco.



Fassaden-Reinigung der Peterskirche

Auch die Peterskirche selbst wird anlässlich der Buga restauriert. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten stellt dafür fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die Kirche hat eine wechselvolle Geschichte: Sie wurde 1813, in den Befreiungskriegen, erst in Brand gesteckt und danach von preußischen Truppen in ein Proviantlager umgewandelt. Dazu brach das Militär die Reste der Kirchtürme ab und zog drei Lagerebenen in den Bau ein. 

Das Hauptaugenmerk bei der Restaurierung liegt auf der Fassade. Sie ist bereits gereinigt und konserviert. Denkmalpflegerische Zielsetzung war dabei “eine konservatorische Behandlung des überkommenen Bestands”. Im Innenraum soll unter anderem der preußische, hölzerne Lagerboden zum Teil geöffnet und die Bodenbeläge überarbeitet werden.

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top