03.09.2014

Gestalten

Steine für die Elefanten

Krustenplatten und Findlinge aus Travertin prägen das neu konzipierte Außengehege der Elefanten in der Stuttgarter Wilhelma. Auch den speziell bearbeiteten Einfassungsmauern aus Beton wurde Travertin als Zuschlagsstoff beigemischt.

 

Die Elefantenanlage der Stuttgarter Wilhelma aus den 1970er-Jahren besaß einen Absperrgraben, der den betagten Elefantendamen zur Gefahr geworden war. Dieser Graben ist nun verfüllt, wodurch die Fläche des Außengeheges auf 830 Quadratmeter erweitert werden konnte. Die neue Gestaltung und die verwendeten Materialien lassen das Bild einer naturnahen Landschaft entstehen: Die Einfassungsmauern bestehen aus regionalem Travertin und Betonstein, dem Travertin zugeschlagen wurde. Travertinfindlinge sowie Bambuspflanzen vermitteln einen natürlichen Eindruck.

 

Elefanten gehören zur Gattung der »Dickhäuter«. Anders als die Bezeichnung es vermuten ließe, haben sie eine sehr empfindliche Haut und ebensolche Füße. Zwar besteht der Bodengrund des Vorgeheges aus pflegeleichtem Beton. Der übrige, weitaus größere Teil der Gehegefläche ist jedoch mit Sand bedeckt, weil sich der starke Druck auf die Fußsohlen im weichen Sand am besten verteilt. Um den Komfort für die Elefantendamen noch mehr zu erhöhen, wurde das Gelände so terrassiert, dass das Gefälle nirgendwo mehr als sechs Prozent beträgt. Stufen aus Travertin vermitteln den Übergang von einem Niveau zum anderen. Der Travertin Sonderbuch harmoniert farblich sehr schön mit den Sandflächen. Außerdem trennt ein Wall aus Krustenplatten das Elefantengehege vom Bereich der Nashörner. Der Abstand ist so gewählt, dass kein Elefantenfuß dazwischenpasst. Eigentlich würde der steinige Boden allein als »Absperrung« genügen, mit ihren empfindlichen Fußsohlen betreten die Elefanten ihn nicht freiwillig. Dennoch trennt ein zwischen Stelen gespanntes Stahlseil die beiden Gehege, die zu einem späteren Zeitpunkt – wenn der an anderer Stelle geplante, komplette Neubau des Elefantengeheges realisiert sein wird – zu einem großen Nashorngehege zusammengelegt werden sollen.

 

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