08.06.2018

Chancen

Neue Studie: Natursteinböden im Vergleich am umweltschonendsten

Die DNV-Studie vergleicht die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen verschiedener Fußbodenbeläge. Foto: Pixabay



Der Deutsche Naturwerkstein-Verband (DNV) veröffentlicht erste Ergebnisse seiner Studie über Bodenbeläge. Naturstein ist umweltfreundlicher als Teppich, Laminat und Co.

Die DNV-Studie vergleicht die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen verschiedener Fußbodenbeläge. Foto: Pixabay
Im Vergleich: Das Treibhauspotenzial (GWP) unterschiedlicher Bodenbeläge über den gesamten Lebenszyklus in kg CO2-Äquivalent. Quelle: DNV
Gegenüberstellung: Das Treibhauspotenzial (GWP) in kg CO2-Äquivalent von Platten aus Naturwerkstein und Betonwerkstein über den gesamten Lebenszyklus. Quelle: DNV

Erste Ergebnisse der DNV-Studie liegen vor

Pro Jahr werden allein in Deutschland über 350 Millionen Quadratmeter Fußboden verlegt – auf Naturstein entfallen dabei nur rund 12 Millionen Quadratmeter. Gleichzeitig gehört die Baubranche neben der Mode- und Lebensmittelindustrie zu den größten CO2-Produzenten. Entsprechend wichtig sind die Bemühungen, Bauprodukte in ihrer Herstellung, Nutzung und späteren Entsorgung nachhaltig zu gestalten. 

Der Deutsche Naturwerkstein-Verband e.V. hat deshalb beim Institut für Werkstoffe im Bauwesen der Universität Stuttgart eine Ökobilanz-Studie beauftragt. Sie vergleicht die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen verschiedener Fußbodenbeläge über die Produktions- bis zur Nutzungsphase.

Die Untersuchung bewertet Natursteinfliesen, keramische Fliesen, Laminat, Parkett, Teppich und PVC auf einer üblichen Fußboden-Unterkonstruktion für hochbelastete gewerbliche Bereiche bezüglich ihrer ökologischen Auswirkungen sowie ihrer Wirtschaftlichkeit über einen Zeitraum von 50 Jahren. Berücksichtigt werden dabei die Herstellungs- und die Nutzungsphase sowie die Wirkungskategorien Treibhauspotential, Versauerungspotential, Eutrophierungspotential, Ozonschichtzerstörungspotential, Ozonbildungspotential und der Primärenergiebedarf. Datengrundlage für den Vergleich der unterschiedlichen Materialien sind zertifizierte Umweltproduktdeklarationen.

Bei der Wirkungskategorie Treibhauspotential (GWP = Global Warming Potential) fallen durch die Herstellung und Nutzung von Steinbodenbelägen deutlich niedrigere CO2-Äquivalente an als bei anderen Belagsmaterialien, ergibt die Auswertung.
 Naturwerksteinfliesen samt dazugehörigem Klebemörtel haben mit 10,9 Kilogramm CO2-Äquivalent die geringsten Emissionen – das Treibhauspotential von Teppich ist im Vergleich mit einem Wert von rund 223 Kilogramm CO2-Äquivalent mehr als zwanzigmal so hoch.

Teppich, PVC und Laminat haben besonders hohes Treibhauspotential

Der Vergleich aller Bodenbeläge zeigt, dass Hartbeläge aus Naturstein und Keramik umweltfreundlicher sind als Teppich, PVC, Laminat und Parkett – auch, was ihren Primärenergiebedarf betrifft.

In einem weiteren Teil vergleicht die Studie die üblichen Bodenbeläge aus Naturwerkstein und Betonwerkstein für höchstbelastete Bereiche wie Einkaufszentren, Bahnhöfe und Flughäfen.
Ergebnis: Die Naturwerksteinplatten haben in allen Wirkungskategorien niedrigere Äquivalenzwerte. Das Treibhauspotential einer Naturwerksteinplatte ist um etwa 27 Prozent geringer als das einer Betonwerksteinplatte. Eine Analyse der Lebenszykluskosten, die wesentlich von der Höhe der Reinigungskosten abhängig sind, ist ebenfalls in der Ökobilanz-Studie enthalten.

Die ausführliche Ökobilanz-Studie für Bodenbeläge ist in Kürze beim DNV erhältlich. Geschäftsführer Reiner Krug stellt die ersten Ergebnisse zudem auf der Stone+tec vor.

Vortrag: Präsentation der neuen Nachhaltigkeitsstudie Bodenbeläge
15. Juni 2018, 14.00 bis 14.30 Uhr
Fachforum, Halle 9, Stand 9-514

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