Im schottischen Dunbar stapelten Künstler im April Steine bei einem Festival zu kunstvollen Skulpturen. Im Mai geben sie ihr Können an Interessierte weiter.
Im schottischen Dunbar stapelten Künstler im April Steine bei einem Festival zu kunstvollen Skulpturen. Im Mai geben sie ihr Können an Interessierte weiter.
Steine sind ein tolles Baumaterial – nicht nur für Treppen, Säulen und Co., sondern auch für gestapelte Kunstwerke am Strand. Das zeigen die Ergebnisse des 2. Europäischen Wettbewerbs der Steinestapler, der Ende April für zwei Tage in Dunbar in Schottland stattgefunden hat. 30 Künstler haben angespülte Kiesel und größere Steine aus der Natur mit ruhiger Hand kunstvoll auf Felsen und Sand gestapelt und sich in den Kategorien “Die meisten Steine ausbalanciert”, “Juniormeisterschaft”, “künstlerischer Gewinner” und “Stapeln gegen die Zeit” gemessen. Der Gesamtgewinner ist – wie bereits im letzten Jahr – Pedro Duran aus Spanien. Er bekommt einen finanziellen Zuschuss für seinen Flug nach Texas, wo 2019 der weltweite Wettbewerb in Llano stattfindet.
Die Kunst besteht beim Steinestapeln darin, die Schwerkraft für sich zu nutzen, denn sie ist das einzige, was die Skulpturen zusammenhält. Versierte Künstler bauen zum Beispiel komplette Torbögen ohne eine einzige Kelle Mörtel. Seriöse Stapler verändern die natürliche Umgebung oder gar historisch bedeutende Stätten dabei nicht – beides sind Kritikpunkte von Naturschützern. Sie stapeln besonders gern an Stränden, Flüssen und Seen, weil sie dort häufig besonders schöne Steine finden. Noch ist die Steinestapler-Szene eher klein und familiär – und sie könnte ein bisschen mehr öffentliche Aufmerksamkeit gebrauchen. Um die mediative Kunst in Europa noch bekannter machen, stellen deshalb bis 28. Mai bekannte Steine-Stapler, Land-Art-Künstler und Maler gemeinsam in der Summerhall Gallery in Edinburgh aus und geben an allen Mai-Wochenenden Workshops.