Neben der Grabmalausstellung kommt Naturstein auch an weiteren Stellen der BUGA in Heilbronn zum Einsatz. STEIN stellt die genutzten Materialien vor.
Sandstein und Kalkstein aus der Region
Die verantwortlichen Landschaftsarchitekten von Sinai sagen über ihr Konzept der BUGA in Heilbronn, sie zeige “den Wandel einer Brachfläche zum innerstädtischen Modellquartier”. Die urbane Landschaft entlang des Neckars spielt dabei die tragende Rolle. Auf einer Fläche von insgesamt 40 Hektar nutzen die Architekten Sandstein und Muschelkalk und setzen auf Wegedecken auf Naturstein-Basis. Die Schau will 2019 nachhaltige Ansätze zeigen. Das betrifft nicht nur naheliegende Aspekte, etwa regionale Gastronomen. Auch bei der Umgestaltung des Landschaftsareals kommt viel regionales Material zum Einsatz.
Wassergebundene Wege mit natürlicher Gesteinsmischungen: Das ökologische Konzept der BUGA beinhaltet ein ausgefeiltes Wassermanagement. Es sieht vor, so wenige Flächen wie möglich zu versiegeln. Mit Material der Firma HanseGrand wurden auf dem Gelände offenporige Wege aus natürlichen Gesteinsmischungen in Dreischicht-Bauweise angelegt. Auf der ungebundenen Schottertragschicht liegt die Dynamische Schicht „HanseMineral“ in einer Stärke von sechs Zentimetern. Sie sorgt für gute Wasserführung, Zwischenspeicherung und dauerhafte Belastbarkeit. Auf dieser Mineralschicht liegt die wassergebundene Deckschicht. Sie kommt in vier verschiedenen Farben, die der optischen Gestaltung des Wegenetzes dienen. Das Material kommt aus heimischen Schotterwerken der jeweiligen Region, in diesem Fall großteils aus dem Raum Heilbronn und Nordbayern. (aus einem Artikel in der “Garten + Landschaft”, die wie “STEIN” im Callwey Verlag erscheint)
Grabmal-Ausstellung: Das Steinmetzhandwerk ist in Heilbronn wie auf jeder Schau mit Mustergrabanlagen vertreten. Insgesamt 67 Urnen-, Einzel-, Doppelgräber und Bereiche für freie Formen hat die Firma Erdmann Natursteine dafür aufgebaut. 2019 gibt es außerdem eine “Lebende Werkstatt”, die der LIV Baden-Württemberg organisiert.
Gabionen am Seepark: Hier kamen für die nicht sichtbare Verfüllung Kalkstein 63/125 aus den bmk Steinbruchbetrieben Talheim zum Einsatz. An der Vorderseite wurden Sandsteine des gleichen Betriebs zu Trockenmauern verbaut.
Der Floßhafen: Die Abdecksteine der Einfassungsmauer am See bestehen aus graugrüngelbem bis gelbbraunem, fein- bis mittelsandigem Mühlbacher Schilfsandstein. Die Verblendung der Stützmauer besteht aus Seeberger Sandstein der Firma Traco, genau wie die Treppen und Sitzblöcke am Neckaruferpark – insgesamt lieferte Traco 600 Tonnen Material.
Zum ökologischen Ansatz zählt auch die Wiederverwertung: Die Abdeckungen der Spundwand am Neckarufer und taktile Platten fertigten Steinmetze aus vorhandenen Sandsteinen der ehemaligen Winterhafenmauer.
Bundesgartenschau 2019
Heilbronn
17.04. bis 06.10.2019
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