07.08.2018

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Neue Innenausstattung für Amerikas tiefsten U-Bahnhof

Fototec

Der tiefste U-Bahnhof Amerikas ist mit einem neuen Design aus Neolith ausgestattet worden.

Den U-Bahnhof Washington Park im amerikanischen Portland, Oregon ziert seit wenigen Wochen eine neue Wandverkleidung: eine Neolith gesinterte Kompaktoberfläche in drei verschiedenen Weißstufen, angeordnet zu einem Mosaikmuster unter blendenden LED-Röhren.

Neue Wandverkleidung für Amerikas tiefsten Verkehrsknotenpunkt: Der Bahnhof Washington Park in Portland liegt 80 Meter unter der Oberfläche. Foto: Dámaso Pérez, Fototec
Modernisierung im tiefen Untergrund: Mit hellen Neolith-Platten bekam der Bahnhof am Washington Park eine freundlichere Ausstrahlung. Foto: Dámaso Pérez, Fototec
Die Architekten setzen Neolith in drei verschiedenen Weiß-Abstufungen ein. Foto: Dámaso Pérez, Fototec
Hellere Zukunft: Zu ihrem 20. Geburtstag wurde das Innenraumkonzept der Washington Park Station im laufenden Betrieb neu gestaltet. Foto: Dámaso Pérez, Fototec

Arctic White, Frost und Nieve Satin 

Seit 1998 existiert dieser Bahnhof, der 260 Fuß unter der Erdoberfläche liegt. Umgerechnet sind das knapp 80 Meter. Damit gilt die Washington Park Train Station als tiefster Verkehrsknotenpunkt Amerikas. Hunderte Touristen und Einheimische steigen hier täglich um. Der Bahnhof ist die einzig komplett untergründige Metro-Station des hiesigen Verkehrssystems Metropolitan Area Express (MAX).

Schon damals zur Eröffnung waren es die amerikanischen Architekten ZGF Architects, die das Gestaltungskonzept übernahmen. Doch nach 20 Jahren war es Zeit für eine Modernisierung. In den Tiefen dieses Bahnhofs kam der Reisende nicht umhin, daran zu denken, sich unangenehm weit unter der Oberfläche zu befinden. Ein beklemmendes Gefühl, das verringert werden sollte. Eine hellere, freundliche Gestaltung war erwünscht, eine, die verhinderte, sich wie in einer Höhle gefangen zu fühlen.

Zu Beginn tendierten die Architekten dazu, ein hochbeständiges Panelsystem aus Faberzement zu verwenden, so Caleb Dare, Vertreter von Facades Northwest, Hersteller von Lösungen und Systemen. Schnell hätten sich die Architekten dann für Neolith als Material für das Projekt entschieden. Zuvor führten sie allerdings aufwendige Tests durch. Sie nahmen Proben in ihr Büro, bekritzelten die Oberfläche mit wasserfesten Eddings, sprühten Farbe darauf, setzten sie zwei Monate der Sonne aus und säuberten schließlich alles mit chemischen Reinigungsmitteln und Schleifpads. Die nicht-poröse, leicht zu reinigende Oberfläche bestand den Test problemlos.

Zum Einsatz kamen Neolith Arctic White, Iron Frost und Nieve Satin in einer Stärke von sechs Millimetern. Während der Bauarbeiten musste der Bahnhof geöffnet bleiben, weswegen die Verlegung und Installation vorsichtig vonstatten ging, meist über Nacht. Jede der 696 Platten wurde vor Ort zurechtgeschnitten und im Eingang des Zugtunnels und im Bahnsteigbereich angebracht. 2,1 Millionen US-Dollar kostete die Renovierung.

„Gepaart mit einem neuen Beleuchtungssystem ist der Bahnhof mit dem jetzigen Design aus Neolith in drei verschiedenen Weiß-Abstufungen komplett verwandelt“, sagt Michael Speck, beteiligter Architekt von ZGF Architects. „Durch dieses Projekt hab ich gelernt, dass sich Neolith sehr vielseitig einsetzen lässt.“

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