16.01.2019

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Sonderausstellung zu Amethysten in Chemnitz

Eine Sonderausstellung zu den Amethyst-Vorkommen im Erzgebirge läuft noch bis 10. März 2019 im Museum für Naturkunde Chemnitz. Neben den funkelnden Exponaten gibt es auch Mitmachstationen für große und kleine Mineralienfreunde.

Amethyst-Anschliff „Der Frosch“. Das Objekt stammt aus dem Gemeindeteil Gelobtland der sächsischen Stadt Marienberg. Foto: Mike Flemming
Ein Amethystgang – zu sehen in der Sonderausstellung in Chemnitz. Foto: Thorid Zierold
Informationen zur Sonderausstellung im Museum für Naturkunde Chemnitz. Foto: Museum für Naturkunde Chemnitz

Eigenheiten von Amethysten

 

Schon der sächsische Kurfürst August der Starke schmückte seine Paläste mit ihm und schenkte ihn seinen Mätressen als Zeichen der Anerkennung: Der violette Amethyst, ein Edelstein aus dem Erzgebirge. Das Museum für Naturkunde Chemnitz widmet dem Schmuckstein eine Ausstellung, die noch bis zum 10. März läuft: „Brillant. Violett. Wandelbar: Amethyst aus dem Herzen des Erzgebirges“.

Die violette Farbe des Steins ist eine Varietät des Minerals Quarz. Durch Eisenatome, die im Kristallgitter die Stelle von Siliziumionen einnehmen, entstehen rosa bis dunkelviolette Farbbereiche. Doch Achtung: Ist er dem Sonnenlicht ausgesetzt, verblasst er. Auch bei Erhitzen auf über 510 Grad Celsius verändert sich die Farbe. „Wenn der Amethyst Geschichten erzählen könnte, dann wären es diese zur heißen Entstehungstemperatur, zum langen Wachstum, zur begeisterten Bergung und brillanten Bearbeitung“, sagt der Mineraliensammler und -händler Jens Häusler.

Amethyst, Bergkristall und Marmor aus dem Erzgebirge

Neben dem Erzgebirge taucht der Edelstein auch in Brasilien, Uruguay, Madagaskar, Russland oder Sri Lanka auf. Bereits seit dem 16. Jahrhundert fand man in den mittelerzgebirgischen Orten Wiesenbad, Wolkenstein, Warmbad, Drebach, Falkenbach, Herold, Ehrenfriedersdorf und Geyer Vorkommen von Amethyst, Bergkristall und Marmor. Sie sind in Hohlräumen hydrothermaler Gänge und vulkanischer Gesteine zu entdecken, oft erstrecken sich unterirdisch ganze Labyrinthe mit den Kristallen. Ein solches unterirdische Labyrinth von Amethystgängen diente den Ausstellungsmachern auch als Vorbild für den Aufbau ihrer Ausstellung. Hier kann man auf der bis zu 11 Meter langen Fläche in eine Art natürliches Gangsystem eindringen. Auf Fußböden und Decken und im Ausstellungsraum ausgerichteten Vitrinen sind etwa 300 funkelnde Amethyste zu sehen. Zudem bietet die Sonderausstellung Mitmachstationen für große und kleine Mineralienfreunde, weckt dadurch das Interesse an diesem Gestein und nimmt sie auf die Reise in die Amethyst-Gänge mit.

Am 5. Februar 2019, von 15 bis 16 Uhr, findet eine öffentliche Führung des Mineralienkenners Jens Häusler statt. Interessierte können ohne Voranmeldung teilnehmen. Eintritt: Erwachsene 5 € / Ermäßigt 2,50 € / Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei.

Mehr unter: www.naturkundemuseum-chemnitz.de

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