Der Bundesverband Deutscher Steinmetze positioniert sich weiterhin gegen jegliche Kinderarbeit weltweit und in allen Bereichen. Wogegen er sich jedoch wehrt, war und ist ein unbegründeter Generalverdacht gegen Steinmetze und ihre Produkte sowie die einseitige Forderung, dass Steinmetzbetriebe Nachweise über die gesamte Wertschöpfungskette zu erbringen haben.
Wie soll diese Forderung umgesetzt werden? »Man stelle sich nur vor, jeder Modeladen müsste den Nachweis erbringen, dass die Shirts oder Jeans, die er verkauft, ohne Ausbeutung hergestellt wurden«, sagt Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb. Er bezieht sich auf frühere Stellungnahmen des Verbandes, in der die Steinmetze bereits beklagt haben, dass Politik und Verwaltung versuchten, weltmarktpolitische Probleme auf dem Rücken von kleinen Handwerksbetrieben auszutragen. Mit dem jetzigen Urteil bekommen die Steinmetzunternehmen wieder die Chance, ihre freie Berufsausübung zu nutzen. Gleichzeitig ist nun die Politik der Bundesländer in der Pflicht, feste Maßstäbe für eine Zertifizierung sowie deren konkrete Umsetzung festzulegen. Willkürliche Entscheidungen einzelner Verantwortlicher sind so nicht mehr möglich. Trotzdem will man weiter mit den Städten und Gemeinden in engem Kontakt bleiben und gemeinsame Lösungen erarbeiten. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen: So könne man in Zeiten, in denen die Menschen sich viel mehr über Nachhaltigkeit und Ökologie Gedanken machen, gemeinsam den Fokus stärker auf den europäischen Naturstein lenken und aufklärend tätig sein.