20.12.2017

Gestalten

Handy-Prothese

Die Substitute Phones gibt es in verschiedenen Ausführungen. Foto: Leonhard Hilzensauer
Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Foto: Leonhard Hilzensauer
Für die typischen Handybewegungen sind Marmorperlen integriert. Foto: Leonhard Hilzensauer
Einen klassischen Bildschirm gibt es nicht. Stattdessen steht hier #Offline. Foto: Leonhard Hilzensauer

Kunststoff und Howlith-Perlen

Das „Substitute Phone“ soll Handysüchtigen bei der Entwöhnung von ihrem Gerät helfen. Der Wiener Designer Klemens Schillinger hatte die Idee, mit dem nachgeahmten Smartphone physische Reize zu simulieren – und dabei auf die digitalen Funktionen zu verzichten.

Das Konzept basiert auf der Theorie, dass zur Handysucht zwei Dinge gehören: das Erhalten von Informationen – aber auch die Berührungen auf dem Display. Wischen, Scrollen und Tippen sind laut Klemens Schillinger in unserer Smartphone-Nutzung so verankert, dass allein schon die Bewegungen fehlen würden. Insofern ahmt das Substitute Phone diese physische Erfahrung nach, ohne jedoch die kognitive Stimulation auf dem Bildschirm.

Daher bezeichnet Schillinger sein Design auch als „Prothese“. Er erklärt: „Das Objekt ist auf nichts als Bewegungen reduziert. Diese Einschränkung bietet Smartphone-Süchtigen Hilfe bei Entzugssymptomen.“

Das Gehäuse besteht aus schwerem Kunststoff. In der Mitte ist eine Reihe von Howlith-Steinperlen eingelassen, an denen man mit den Fingern entlangfahren kann. Die Perlen simulieren die Display-typischen Gesten: Sie lassen sich rollen und geben so ein ähnliches Gefühl wie ein Handybildschirm.

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