Nach Konservierung und Restaurierung sowie Neumontage kann die wertvolle Tauffünte in der Dorfkirche zu Petschow wieder in ihrer Gesamtheit betrachtet werden.
Bearbeitung und Fehlstellenergänzung
Die Bartholomäuskirche zu Petschow entstand im 13. Jahrhundert als Kolonisationskirche unter landesherrlichem Patronat. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der spätromanische Taufstein geschaffen. Er ist in seiner Gestaltung und mit einer Gesamthöhe von 60 Zentimetern und einem Durchmesser der Kuppa von 97 Zentimetern bemerkenswert und wird sich vorreformatorisch im westlichen Zugang, nahe des jetzigen Standortes befunden haben. Um 1930 fanden sich die Bruchstücke des Taufsteins im Park eines nahe gelegenen Gutshauses. Mit der Sanierung und Umgestaltung des südlichen Sakristeianbaus im Jahr 2014 fand eine Bestandsaufnahme und Verlagerung der Fragmente in die Turmvorhalle statt.
Der Taufstein wurde stark beschädigt aufgefunden. Vor Beginn der Sanierung 2015 wurden die Teile mit verschiedenen harten Bürsten von Krusten befreit, Moose und sonstiger biogener Bewuchs wurde mit Skalpell und Spatel entfernt. Die hartnäckigen Verschmutzungen durch Bitumen- beziehungsweise Teerreste, konnten erst nach längerer und teils mehrfacher Anquellung mit lösungsmittelhaltigen Kompressen, mechanisch gedünnt werden.
In geschädigten und gefährdeten Bereichen haben die Restauratoren Sicherungskittungen durch Anböschungen von Kanten und Überhängen sowie die Schließung von klaffenden Rissen durchgeführt. Die Nachreinigung der Kanten erfolgte trocken mit weichen Bürsten und Radierschwämmen sowie feucht mit einem Wasser-Ethanol-Gemisch, Mikroporenschwämmen und Zellstoff. Zum Abschluss haben die Restauratoren partielle Retuschen von verbliebenen Verunreinigungen und Kittmassen mit Silikatkreiden aufgebracht.
Erfahren Sie mehr über die Konservierung und Restaurierung des Taufbeckens in STEIN 02/2017.