Löffler: Im Vergleich zum Bandautomaten zeichnen sich Tischautomaten durch größere Flexibilität in punkto Werkstück-Abmessungen aus. So können auch großformatige Werkstücke, die an mehreren Seiten zu bearbeiten sind, auf dem Arbeitstisch mittels Hubrollen sehr einfach gedreht und an einer Anschlagschiene präzise ausgerichtet werden. Auch die Bearbeitung von Köpfen an langen und schmalen Werkstücken ist mit dem Tischautomaten kein Problem. Durch die exakte Ausrichtung und Klemmung der Werkstücke während der Bearbeitung werden stets optimale Polierergebnisse der Stirnfläche und der Fasen erzielt.
Dieser wichtige Vorteil kommt heute vor allem bei der Fertigung hochwertiger Küchenarbeitsplatten zum Tragen. Dies gilt sowohl für Klein- und Mittelbetriebe als auch für die industriellen Hersteller von Arbeitsplatten.
STEIN: Gibt es auch Nachteile der Tischmaschinen und wie argumentieren Sie hier?
Löffler: Im direkten Vergleich mit Bandautomaten wird als Nachteil oft der angeblich größere Platzbedarf der Tischautomaten genannt. Unter Berücksichtigung der jeweils drei Meter langen Einlauf- und Auslaufrollenbahn benötigt ein voll ausgestatteter Bandautomat allerdings fast genau so viel Platz wie die Tischkantenschleifmaschinen der Baureihe KSL.
Ein weiterer Pluspunkt des Tischautomaten ist die viel bessere Zugänglichkeit beim Werkzeugwechsel und bei Wartungsarbeiten, da am Maschinenschlitten an der Vorder- und Rückseite ungehindert gearbeitet werden kann.
Ein Bandautomat bindet zudem permanent einen Maschinenbediener, der die Werkstücke auflegt, den Einlaufvorgang überwacht und die Werkstücke nach dem Durchlauf sogleich abnimmt. Das Arbeiten mit dem Tischautomaten unterscheidet sich insofern, als dass der Bediener nach dem Auflegen der Werkstücke und Starten des Bearbeitungsprogramms die Maschine unbeaufsichtigt laufen lassen kann.
Weitere Kantenautomaten im Vergleich
Weisen technische Besonderheiten auf: CMG-Bandkantenautomaten von L. Hietel
Die Firma Hietel, ein in Deutschland und Österreich tätiger Lieferant und Berater der Steinindustrie sowie des Steinmetzhandwerks, betreut mit „Euro Masiv“ sowohl einen Tischkantenautomaten-Hersteller als auch mit „CMG“ einen Hersteller von Bandkantenautomaten. Die CMG-Maschinen weisen einige technische Besonderheiten auf: So ist etwa der Tischrahmen derart konstruiert, dass das Endlosband ohne Zerstörung ausgetauscht werden kann – ein Zusammenschweißen oder Kleben vor Ort ist nicht erforderlich.
Die nach Angaben von Gerald Schwan, Hietel-Vertriebsleiter Maschinen & Technik, sehr stabile und äußerst langlebige Konstruktion verwendet weitgehend erprobte, verfügbare Standard-Elemente der Industrie, was zu geringen Ersatzteilkosten und einem niedrigen Betriebsstundensatz führe. Die oberen Faseneinheiten sind grundsätzlich in der Höhe verstellbar; hierdurch treffe der Schleifachsen-Mittelpunkt immer auf das Werkstück-Eck (senkrechte Materialkante zu waagerechter Materialfläche) auf. Dies führe zu perfekten Fasen durch optimalen Schleifring-Aufsetzpunkt bei allen möglichen Werkstück-Stärken, so Schwan. Zur Grundausstattung gehöre stets auch ein einstellbarer Tiefenanschlag bei den jeweils ersten Supporten von der Seite, bei der Fase oben und unten. Mit Diamant-Werkzeugen ist daher ein Kalibrieren beispielsweise schlecht gesägten Kanten möglich – außerdem sorgt dies für gleichmäßige Fasen.