05.12.2016

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13. Internationale Stein Konferenz

GLASGOW

Methodische Probleme der Steinkonservierung

Alle vier Jahre findet die internationale Stein-Konferenz „Deterioration and Conservation of Stone“ statt. Die 13. Ausgabe war vom 6. bis 10. Oktober 2016 im schottischen Paisley und stand unter dem Motto „A Future for Stone“. Die Konferenz gilt als das bedeutendste Forum für die Steinkonservierung und Richtungsweiser für innovative Entwicklungen und Methoden.

Auf der fünftägigen Konferenz wurden 200 Beiträge zum Thema Steinverwitterung, neue Mess- und Untersuchungsmethoden und zahlreiche Praxisbeispiele aus der Steinkonservierung 200 Gästen aus aller Welt vorgestellt und diskutiert. Insgesamt arbeiteten 635 Wissenschaftler aus 39 verschiedenen Ländern an allen Beiträgen. Davon kamen jeweils 100 Forscher aus Frankreich und Italien. Die Studien wurden an Universitäten, Institutionen und Unternehmen verschiedener Länder erarbeitet. In Italien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den USA sind die meisten Studien entstanden (25 bis 19 Studien). Gefolgt von Polen Österreich, Mexiko, Belgien, Japan und Spanien mit fünf bis zehn Studien und jeweils vier Studien in Ungarn, Korea Griechenland und der Schweiz.

Zahlreiche junge Konservierungswissenschaftler beschäftigten sich mit dem Thema der Verwitterungsprozesse. Timothy Wangler von der ETH Zürich präsentierte Ergebnisse zum Verhalten von Quellminderern. Dabei fokussierte er sich auf die langfristige Auswirkung der Spannung, die im Steinmaterial nach einer Behandlung induziert wird. Andere Wissenschaftler befassten sich mit der Untersuchung der Porenraumveränderung nach Festigungsmaßnahmen sowie deren Einfluss auf Schädigungsprozesse. Darüber hinaus wurden Themen, wie die Prozesse der Salzkristallisation, die Frostsprengung oder Gründe für die Schalenbildungen an Kalksteinen untersucht.

Matea Ban von der TU Wien befasste sich mit einem Lösungsansatz für ein methodisches Problem der Steinkonservierung. So wendete sie an bruchfrischen Probenkörpern verschiedene Methoden künstlicher Alteration an. Auf diese Weise untersuchte sie, in welchem Maß die hier induzierten Schäden den Verwitterungsformen am Baugestein entsprechen. Einen weiteren Untersuchungsgegenstand stellte in vielen Arbeiten der Einfluss von architektonischen Schutzkonzepten, der Einhausung und Überdachung dar. Entsprechende Maßnahmen führten unter anderem an archäologischen Stätten auf Malta oder in Buddhastatuen in Japan zu Folgeschäden durch eine ausgeprägte Salzverwitterung. Anhand der Beispiele konnte festgestellt werden, dass Überdachungen und Einhausungen sich kontraproduktiv auswirken können und die wesentlichen Schadensfaktoren bisher unzureichend verstanden wurden. Es ist festzuhalten, dass sich die Forschung zunehmend auf das Verständnis der Verwitterungsprozesse fokussiert und auf der Suche nach methodischen Wegen ist. Erst dann ist es möglich, die Prozesse der Verwitterung zu beeinflussen.

Um den Anteil an deutschen Beiträge bei der nächsten Konferenz zu erhöhen, wurde zum Ziel gesetzt, dass entsprechende Hochschulen sowie das deutsche Nationalkomitee von ICOMOS und der Verband der Restauratoren (VDR) stärker mitwirken. Zudem wurde im Abschlussstatement von Hilde de Klerk hervorgehoben, dass die Zusammenarbeit zwischen der Grundlagenforschung und der angewandten Wissenschaft intensiviert werden müsse. Restauratoren und Konservatoren sind immer noch sowohl im Komitee der Konferenz als auch im „International Scientific Committee for Stone“ (ISCS) schwach vertreten. Die Zukunft der Steinkonservierung als angewandte Wissenschaft hängt von ihrem entsprechenden Mitwirken hier ab.
Die nächste Konferenz findet 2020 in Göttingen/Kassel statt. Die Tagungsbände Vol. 1 und Vol. 2 sind Online und als Print-Version im Fachhandel erhältlich.

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