Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in vielen Städten zerstörte Gebäude aufgebaut, ohne den historischen und städtebaulichen Kontext zu berücksichtigen. So auch in der Frankfurter Innenstadt: Statt des eindrucksvollen Eckhauses aus dem 19. Jahrhundert entstand hier ein schlichtes rechteckiges Bürogebäude. Inzwischen wird die Straßenkreuzung wieder durch ein wirkungsvolles Eckhaus betont. Mit einer kannelierten Außenhülle aus hellem Kalkstein.
Kannelierte Fassadenplatten
Den Auftrag, den unauffälligen 1950er-Jahre-Bau zu sanieren, erhielt das Frankfurter Büro Christoph Mäckler Architekten. Die Fragen, die sich den Verantwortlichen stellten, waren vielfältig. Einen entscheidenden Anhaltspunkt lieferte die Vergangenheit. Somit wurde das bestehende Bürogebäude aus den 50ern bis auf den Rohbau zurückgebaut und mit einem Anbau, der sich an der Grundform des historischen Gebäudes anlehnt, ergänzt.
Von Weitem wirkt die äußere Hülle des mehrgeschossigen Gebäudes ruhig und architektonisch zurückhaltend. Erst bei näherem Betrachten erkennt man die detaillierte Ausarbeitung der Fassadenplatten. Aus der Ferne erblickt man eine schöne, ruhig helle Hülle, etwas näher werden die horizontal angeordneten Fassadenplatten erkennbar und aus unmittelbarer Nähe die kannelierte Oberfläche mit dem dezenten Spiel von Hell und Dunkel.
Der Straßenraum hat durch das sanierte und erweiterte Gebäude mit seiner besonderen Eckausbildung viel Qualität zurückgewonnen. Auch das Ziel, ein helles und freundliches Erscheinungsbild zu schaffen, haben die Verantwortlichen mit der detaillierten Ausarbeitung und der Wahl des Fassadenmaterials erreicht.
Lesen Sie mehr über die Sanierung des Eckhauses in STEIN im Januar 2017.