16.06.2014

Chancen

Amazon will lokale Dienstleistungen vermitteln

Lassen sich Steinmetze oder Babysitter zukünftig über den Versandhändler Amazon finden? Amazon will lokale Dienstleistungen vermitteln, eine Plattform schaffen, die regionale Unternehmen und Kunden miteinander verbindet. Vom Gesangscoach bis hin zum neuen Bad soll dort für jeden Wunsch der richtige Ansprechpartner zu finden sein. Das sagten am 03. Juni 2014 mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Foto: Nic Taylor Photography, flickr.com

In den vergangenen Monaten habe Amazon Kontakt zu einigen Dienstleistungsunternehmen wie Startups in Seattle und San Francisco aufgenommen, die über das Internet oder über mobile Geräte Kunden und Anbieter zusammenbringen, sagten die Insider. Mindestens eines dieser Startups soll sich auf Handwerksarbeiten konzentrieren, andere bieten breitere Dienste an. Eines der Unternehmen, das Amazon im Januar kontaktierte, war den Berichten zufolge die Firma Thumbtack aus San Francisco. Kunden stellen dort kostenlos Aufträge ein und Betriebe wetteifern dann darum, diesen Auftrag zu bekommen. Allerdings müssen Unternehmer für jeden neuen Kontakt zum Kunden zahlen. Unter ihnen sind beispielsweise Maler, Fotografen oder Nachhilfelehrer.
EBay ist bereits dabei, in den Markt der lokalen Dienstleistungen einzutauchen. EBay Hire platziert Profile von Unternehmen bei den mit deren Leistung assoziierten Produkten, wenn Konsumenten diese auf eBay kaufen. Wenn zum Beispiel jemand Golfschläger auf eBay kauft, werden ihm Werbung oder Links angezeigt, die auf einen lokalen Golflehrer verweisen, der sich bei eBay Hire angemeldet hat.

Damit treten die Internetriesen in Konkurrenz zu sowohl den etablierten Bewertungs- und Empfehlungsdiensten wie Yelp als auch zu US-Heimwerkermärkten wie Home Depot oder Lowe’s, die ihren Kunden vor Ort Klempner und Anstreicher empfehlen.

Amazon wollte zu den Informationen keine Stellung nehmen.

Der Online-Händler investiert seit längerem viel Geld in neue Technologien, Inhalte und zusätzliche Logistikzentren. Zuletzt schürte der Konzern mit einem Video auf dem Internetkanal Youtube Spekulationen auf ein eigenes Smartphone. In dem Spot wirbt Amazon für eine Veranstaltung am 18. Juni 2014 in Seattle, auf der Amazon-Chef Jeff Bezos ein neues Produkt vorstellen will.

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