06.05.2014

Baustelle

Anlegöl zur Nachvergoldung

Bei einem Grabstein aus Lausitzer Granit erfolgte eine Nachvergoldung. Deren Beständigkeit im ­Außenbereich hängt vom anstrichtechnischen Aufbau und von der Bewitterung ab. Der Grund für die nun vorgenommene Nachvergoldung lag in einer weiteren Beisetzung im Familiengrab, für die der Stein demontiert und im Atelier aufgebaut wurde, sodass die Arbeit während der Wintermonate ausgeführt werden konnte. Wer als Steinmetz über Genera­tionen hinweg einen nahe gelegenen Friedhof betreut, wird dann unter Umständen das Werk seiner Vorfahren fortführen, wie es in diesem Fall gewesen ist.

Tipps für das Vergolden von Inschriften: So wird Anlegöl gemischt

Blattgold haftet mit Anlegmilch oder Anlegöl am Untergrund, in diesem Fall wurde Anlegöl, auch das »Mixtion« genannt, verwendet. Es ist ein aus Leinöl, Erdölprodukten und Sikkativen (das sind Trocknungsbeschleuniger) gemischtes Kleb­mittel. Um den Auftrag besser kontrollieren zu können, kann man das Anlegöl mit etwas Tubenölfarbe kontrastierend zum Untergrund färben.


Stein_Nachvergoldung_Grabstein_1

Stein_Nachvergoldung_Grabstein_2

Dabei dürfen nicht mehr als fünf Prozent Ölfarbe hinzugegeben werden, sonst verändert sich das Trocknungsverhalten des Anlegöls zu sehr. Außerdem kann das Anlegöl mit etwas Terpentin­ersatz verdünnt werden, um einen möglichst dünnen Auftrag zu erzielen.

Lesen Sie mehr darüber in STEIN im Mai 2013.

Bilder: Anne-Marie Ring, Bernd Ducke

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