Wer das glaubt, der ist ein Esel
Derzeit lädt ein riesiger Marmorkopf vor der Münchner Glyptothek in die Sonderausstellung „Charakterköpfe“ ein. Es handelt sich um ein Porträt des Kaiser Augustus. Laut der Infotafel auf der Rückseite des Sockels gilt er „als größter Marmorkopf nördlich der Alpen, der aus der Antike auf uns zugekommen ist, und ist gleichzeitig das größte erhaltene Bildnis des Augustus überhaupt.“ Weiter wird behauptet, dass der Kopf während des Hochwassers in den 1990er-Jahren in einem Flussbett von Weiler im Allgäu freigespült worden ist.
Auf der linken Seite des Sockels ist ein lateinischer Spruch erkennbar: „C. Octavius Divi F. Liviae servus asinusque“ (übersetzt: Sklave und Esel der Livia, Augustus’ Frau). Der Spruch ist zudem von zwei Bildern flankiert, die so gar nicht in das Gesamtbild passen. Spätestens jetzt sollten aufmerksame Kunstliebhaber skeptisch werden, um nicht selbst als Esel dazustehen.