STEIN: Herr Schwarz, eine Besonderheit Ihrer Grauwacke ist das große Farbspektrum, das auch innerhalb der einzelnen Schichten auftritt. Wie sind diese Lagen entstanden?
Die Bergische Grauwacke für den neugestalteten Lippborger Kirchplatz (STEIN 05/2017) stammt von der Firma BGS Vitar aus Lindlar. Sie besitzt mit rund 50 Hektar den Größten der drei Steinbrüche vor Ort. Carsten Schwarz, im Verkauf und in der Beratung des Unternehmens tätig, spricht im STEIN-Interview unter anderem über die spezielle Farbgebung des Natursteins.
Carsten Schwarz: Wir hatten hier in Lindlar vor circa 380 Millionen Jahren ein flaches, ausgedehntes tropisches Meer. Angeschwemmte Sande und Schlamm haben sich hier über lange Zeiträume hinweg in unterschiedlichen Perioden abgelagert. Dieser Vorgang hat sich mehrfach wiederholt. Auf diese Weise haben sich einzelne, immer mächtiger gewordene, unterschiedliche Schichten aufgebaut. Unter dem eigenen Druck begannen diese Lagen dann, sich zu verdichten, sodass die Grauwacke langsam entstand. Schließlich verschwand das Meer wieder und durch Bewegungen in der Erdkruste kam es zu Auffaltungen und Verschiebungen der verschieden Sedimentschichten, die man noch heute an vielen Stellen im Steinbruch erkennen kann. Das Aussehen der Grauwacke, der Ursprung der Farben und die Feinkörnigkeit, stammt aus den verschiedenen Sedimenten, die angeschwemmt worden sind.