25.07.2022

Gestalten

Fassaden aus Muschelkalk

Fulda

Drei zentrale Gebäude, verkleidet mit Kirchheimer Muschelkalk, bilden das Herz der Hochschule Fulda. Die schlichten Fassaden schaffen einen Ort der Ruhe für Wissenschaft und Forschung.

Ein Campus der kurzen Wege möchte die Hochschule Fulda sein, und das ist sie auch: Fast alle Einrichtungen finden sich in dem Areal an der Marquardstraße, das einen Radius von knapp 500 Metern hat. Das Herz des Campus bilden die Mensa, Hochschulbibliothek und das Student Service Center. Alle drei Gebäude gruppieren sich um einen Vorplatz und wurden nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit im Sommer 2013 eingeweiht. Kirchheimer Muschelkalk an den Fassaden charakterisiert das Ensemble.

Ausgangspunkt für den Umbau von Mensa, Bibliothek und Service Center war die Frage nach einem verbindenden Element für den Campus. Denn die Hochschullandschaft bestand im Wesentlichen aus einem Konglomerat bestehender Gebäude, in denen sich die Hochschule nach ihrer Gründung 1974 einrichtete. Einige Gebäude sind denkmalgeschützte Backsteinbauten, die um das Jahr 1900 als Kaserne eines preußischen Reiterregiments errichtet wurden. Weitere, angrenzende Häuser erwarb die Hochschule 2001 vom Bundesgrenzschutz. Und nach mehreren Neubauten in den 2000er-Jahren, unter anderem der Bau eines Wohnheims, war eine zentrale Campusmitte gefragter denn je.

Die neue Mitte sollte die unterschiedlichen Bauten zu einer miteinander verbundenen räumlichen Struktur zu vereinen – als identitätsstiftendes Zentrum innerhalb der bestehenden baulichen Situation. Der Entwurf für den Neubau sah daher drei Baukörper vor, die sich um eine zentrale steinerne Platzfläche anordnen. Der Platz – zuvor ein Parkplatz – lädt mit 300 Sitzplätzen unter Platanen zum Verweilen ein. Darüber hinaus vernetzt er den Bestand mit der Neubebauung zu einem zusammenhängenden Universitätscampus, indem er bestehende Blickachsen und Wegesysteme aufnimmt und stärkt. Um die Einheit der neuen Campusidee bei den drei Neubauten zu stärken, erhielten sie eine Natursteinfassade, die sozusagen aus dem steinernen Platzboden herauswächst. Die Wahl fiel auf geschliffenen Kirchheimer Muschelkalk C60.

Mehr zum Thema erfahren Sie in STEIN im Juni 2014.
Alle Fotos: Werner Huthmacher Photography

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