Der Architekt Paul Kahlfeldt mag Naturstein. In erster Linie deswegen, weil er ihm die Möglichkeit gibt, Häuser so zu bauen, wie Häuser für ihn sein sollten: langlebig, hochwertig und schön. So, wie schon die Griechen bauten. In der antiken Bauweise und deren Materialeinsatz sieht er eine zentrale Errungenschaft der Menschheit.
Die gestalterischen Ansätze sind für ihn materialbedingt und logisch: »Die Griechen haben den berühmten Begriff der Tektonik geprägt, der aus der Zimmermannskunst kommt und besagt, dass man Dinge, die bisher aus Holz gemacht wurden, aus Stein fertigt.« Denn das Holz verrottet, der Stein nicht. Die Gestaltung von Säulen, Kapitellen und Architraven entwickelte sich weiter, da in Stein nur bedingt realisierbar war, was seinen Ursprung im Holzbau hatte. Diese Wandlung führte zu einer Formensprache, die für Kahlfeldt nicht nur eine Frage des Geschmacks ist: »Ich finde den Einsatz von Stein deshalb so interessant, weil es dafür nicht nur einen dekorativen, sondern einen logischen Grund gibt.« Wie bei der Kirche Santa Maria dei Miracoli in Venedig, die er gern als Beispiel nennt. Das Bauwerk ist mit großformatigen Marmorplatten verkleidet, um die tragende Konstruktion zu schützen. Der Stein ist langlebig und sieht darüber hinaus gut aus.