Was für Hotels, Gasthöfe und Weingüter schon seit Jahren selbstverständlich ist, kann in Zukunft auch für Steine gelten: zurück zur Regionalität. Das zeigt das Beispiel Südtitrol. Südtirol ist wunderschön, die hohen Berge, der rote und weiße Wein, die schönen Burgen, die bekannten und die (noch) unbekannten Steine. »Norden und Süden, Stadt und Landschaft, Deutschland und Italien, all diese scharfen Kontraste gleiten hier sanft ineinander. Selbst das Feindlichste scheint hier gesellig und vertraut«, schrieb Stefan Zweig schon 1913 in seinem Roman »Herbst«.
In Südtirol steigt das Bruttoinlandsprodukt seit den Achtzigerjahren und die Arbeitslosigkeit liegt bei knapp zwei Prozent. Es herrscht quasi Vollbeschäftigung. Angesichts der Situation im restlichen Italien heißt es hier: »Unsere Probleme hätten andere gerne!« Wir sind bei den Problemen. Wir sind bei gesunden und vor allem innovativen Handwerksbetrieben, den kleinen und mittelständischen Natursteinunternehmen und natürlich bei den Steinen.
Die Südtiroler Natursteinleute haben sich zusammengeschlossen, um in München und Mailand bei Architekten zu werben. Und: Das müssen sie. Die »Leute vom Stein« in Südtirol sind offen für trendige Materialien aus aller Welt. Am heimischen Stein und was man daraus machen kann, halten sie jedoch fest. Wie der Steinmetzmeister und ehemalige Feuerwehrmann Hans Karl Trojer und der Kaufmann Peter Watschinger. Sie arbeiten nur mit heimischen Steinen. Beim Neubau der Seilbahn, die zur Seiser Alm führt, fand man zufällig einen als Werkstein nutzbaren Basalt. Ab diesem Zeitpunkt machten sich die beiden Unternehmer auf die Suche nach brauchbaren Findlingen in der Region.
Lesen Sie mehr über die Steine aus Südtirol in STEIN im September 2013.