Der Verein Steinleicht e.V. hat zum 12. Mal Bildhauertage in der Oberlausitz veranstaltet – STEIN zeigt Impressionen.
Krabatstein als kultureller Begegnungsort
Für die internationale Bildhauerwerkstatt am Miltitzer Steinbruch “Am Krabatstein” in der Oberlausitz haben sich 2018 rund 30 Künstler beworben. Zehn von ihnen hat der Verein ausgewählt, u.a. Rumen Dimitrov, Volodymyr Kochmar, Katharina Günther und Judith Franke. Die Künstler stammen aus Tschechien, der Ukraine, Dänemark, Bulgarien und Deutschland. Ihre Entwürfe wurden unter anderem nach den Kriterien Originalität, Natürlichkeit, Heimatverbundenheit, Bildungswert und Machbarkeit bewertet.
Vom 20. August bis 2. September arbeiteten sie an Skulpturen aus Holz und Lausitzer Granit. Dabei ließen sie sich von Interessierten über die Schulter schauen. Ein Thema gab der Verein nicht vor. Die Skulpturen beschäftigen sich unter anderem mit internationaler Verständigung, der Kultur der Sorben und Wölfen als sozialen Gemeinschaften. Die Skulpturen bleiben auf dem Gelände des Steinbruchs – jedenfalls die, die nicht versteigert werden. Seit 2006 wächst so ein Kunst-Pfad. Eine Besonderheit dabei sind die Unterwasser-Skulpturen: Bei den Bildhauertagen 2006 und 2007 versenkte der Verein eine Auswahl der Kunstwerke. Für Taucher, die den Steinbruch-See gern nutzen, aber auch als Kunst-Experiment an sich.
Denn der Verein Steinleicht e.V. will den Steinbruch langfristig zu einem Zentrum für Kultur, Natur- und Umweltbildung ausbauen. Neben regelmäßigen Führungen haben die Mitglieder unter anderem eine Permakultur aufgebaut – mit deren Erträgen wurden 2018 die Besucher der Finnisage verköstigt. Der Steinbruch wurde um 1900 erschlossen, das abgebaute Material heißt Westlausitzer Granodiorit. Es ist mittel- bis grobkörnig und kontrastreicher als der Oberlausitzer Granit. 2000 wurde der Abbau eingestellt. Ein Jahr später kaufte die Gemeinde Nebelschütz das Areal. Der Steinbruch wird seitdem Stück für Stück renaturiert.