08.07.2016

Baustelle

Megatiles in Potsdam

Die Bahnhofspassagen in Potsdam erhalten einen neuen Boden. Die Besonderheit: Das ausführende Unternehmen ist spezialisiert aufs Großformat. Die verwendeten Feinsteinzeugfliesen messen drei mal einen Meter und müssen wenige Stunden nach dem Verlegen schon begehbar sein. Wir waren auf der Nachtbaustelle und haben bei den Arbeiten zugesehen.

Über 60.000 Besucher betreten täglich die Passagen am Potsdamer Hauptbahnhof. Der Komplex eröffnete 1999 als eines der ersten integrierten deutschen Projekte aus modernem Bahnhof und Einkaufszentrum. (Foto: WealthCap Real Estate Management GmbH)
Nun erfährt das Gebäude eine Generalsanierung. Insgesamt streben die Planer ein helles und modernes Konzept für die Böden, Wände und Decken an. Den Zuschlag für die Neuverlegung von 5.200 Quadratmetern Boden in Gängen und Wegen außerhalb der Läden, erhielt die Firma Schwenk-BPP aus Epstein. (Foto: WealthCap Real Estate Management GmbH)
Der bisherige Fussboden setzt sich aus 40 mal 40 Zentimeter großen Terrazzoplatten mit einer Dicke von 3,5 Zentimetern zusammen. Sie sind im Mörtelbett auf Trennlage verlegt und in acht mal acht Meter Feldern angeordnet. Die sie abgrenzenden Bewegungsfugen werden auch im neuen Belag eins zu eins übernommen. (Foto: Thomas H. Loewe)
Um die Bodenfläche vorzubereiten nutzte ein Partnerunternehmen eine mit 80 Trennscheiben ausgestattete Schneidemaschine. Sie schneidet im Millimeterabstand Riefen in den Belag. Die dadurch entstehende Textur wird anschließend plangeschliffen. Zurück bleibt eine um 12 Millimeter reduzierte Vorlegeoberfläche. (Foto: Thomas H. Loewe)
Volker Schwenk (li.) leitet das Großprojekt. Seine Söhne Tom (zweiter v.li.) und Marc (re.) sowie ihr Mitarbeiter Patrick Jäger unterstützen ihn mit den Sonderlösungen ihres Unternehmens ‚Mega Tile Solutions’. (Foto: Thomas H. Loewe)
Das Team hat einen Anlieferungsraum des Einkaufshauses zur Werkstatt umfunktioniert. Hier hebt Marc Schwenk mit dem selbsteingebauten Wandschwenkran eine der drei mal ein Meter großen Bodenplatten aus der Transportkiste. (Foto: Thomas H. Loewe)
Am selbstgebauten Schneidetisch bringen die Brüder mit einer Schneidschiene die Platten Zehntelmillimeter genau auf die benötigte Größe. (Foto: Thomas H. Loewe)
Die Großfliesen des Herstellers Laminam bestehen aus durchgefärbtem Feinsteinzeug und zeichnen sich durch ihre extreme Oberflächenhärte, gute Rutschhemmung und Elastizität aus. (Foto: Thomas H. Loewe)
Die Verlegung der Fliesen erfolgt im Buttering-Floating Verfahren mit einem Schnellkleber von Sopro (MG Flex). So können schon wenige Stunden später die Besucher des Kaufhauses den in der Nacht verlegten Boden betreten. (Foto: Thomas H. Loewe)
Die Großfliesen wiegen einzeln etwa 42 Kilogramm zuzüglich Kleber. Jeder der abgebildeten Saugköpfe trägt bis zu 100 Kilogramm. Damit ist absolute Sicherheit mehrfach gewährleistet. (Foto: Thomas H. Loewe)
Um eine plane Oberfläche zu erhalten nutzt das Team ein Leveling-System aus Kunststoff, dass sie unter die Fliese schieben. Die Stege haben eine Dicke von zwei Millimetern. Sie definieren die Fugenbreite und schützen gleichzeitig die Kanten. Mit einer Zugmutter lassen sich die Fliesen nachjustieren und auf exakter Höhe halten. Nach der Aushärtung lassen sich die Stifte einfach abbrechen. Das Basisplättchen bleibt im Untergrund zurück. (Foto: Thomas H. Loewe)
Als Alternative zur manuellen Verlegung nutzt das Team auch einen Verlegeroboter. Die Maschine kann die Fliesen bis zu einer Höhe von vier Metern heben und hat eine Tragkraft von 600 Kilogramm. Ursprünglich aus dem Glaserbereich stammend, modifizierten Schwenk und seine Söhne das Gerät in Kooperation mit dem Gerätehersteller für den Einsatz im Verlagsbereich. (Foto: Thomas H. Loewe)
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