21.03.2016

Gestalten

Moderne Schweizer Natursteinarchitektur

Wallisellen

Majestätisch ragen die Berge über Luzern. Schlendert man auf der Kapellbrücke über die Reuss, kann man im Hintergrund das Bergmassiv Pilatus erspähen. Wanderte man in die andere Richtung am Vierwaldstätter See entlang, in dem die Reuss entspringt, würde man auf den Rigi gelangen. Die Lage zwischen Bergen und See könnte kaum malerischer sein. Nicht von ungefähr ist Luzern schon seit etwa 1840 eine Hochburg des Tourismus. Neben ihrer geografischen Lage hat die Stadt aber noch viel mehr zu bieten wie das jährliche, international renommierte Bluesfestival oder das Löwendenkmal. Das „traurigste und bewegendste Stück Stein der Welt“ bezeichnete der amerikanische Schriftsteller Mark Twain den Löwen, der in den natürlichen Felsen gehauen ist.

Unsere Reise führt uns aber auf andere Wege – zurück zum Stein von heute – besser gesagt zur modernen Natursteinarchitektur. Von der Altstadt, am Luzerner Löwen vorbei, ist es nicht weit zum Stadtkreis Bellerive/Schlössli. Hier realisierten die Planer von alp Architektur Lischer Partner vier exklusive Stadtvillen aus Naturstein. Das Villenquartier beherbergt viele klassizistische Gebäude, umso erstaunlicher ist die Umsetzung der Villen im Bauhausstil. Bauhaus steht für Funktionalität und Rationalität in Kunst, Architektur und Design. Schlichte geometrische Formen ordnen sich der Zweckmäßigkeit des Objekts unter. Gerade in einem Viertel, in dem viele Gebäude aus der Gründerzeit stehen, sollte man meinen, dass Bauhausarchitektur im Sinne einer minimalistischen Ästhetik (in den 1920er-Jahren vom deutschen Architekten Walter Gropius ins Leben gerufen) einen Kontrapunkt setzt.

Tradition und Moderne

Bei den vier Stadtvillen in Luzern gelang den Planern der Spagat zwischen Tradition und Moderne sehr gut. Die Villen bestechen durch ihren schlicht-funktionalen Stil, wirken jedoch gleichzeitig hochwertig sowie klassisch und elegant. Diese zeitlose Ästhetik verdanken sie vor allem der Gestaltung mit Naturstein. Gerade der verwendete Kalkstein hat in der Schweiz Tradition – schon die hier ansässigen Römer bauten Jura-Kalkstein ab und nutzten ihn für unterschiedlichste Gebäude. Der für die Region typische Jura-Kalkstein integriert die Villen mit seiner Aura der Beständigkeit in die Bebauungsstruktur des Viertels.

Aber zurück zum Anfang der Geschichte: Auf Initiative des Planers Daniel Lischer kam das Projekt überhaupt erst ins Rollen. Denn sein Architekturbüro war beauftragt, ein Bürgerhaus im Viertel zu sanieren. Der verwilderte Garten des Hauses in der Adligenswilerstraße war von der Stadt lange Zeit für die Weiterführung einer Straße vorgesehen. Da dieses Projekt nicht realisiert wurde, konnte die Fläche in bester Seelage von den Architekten schließlich selbst entwickelt und veräußert werden. So kam es zur Planung und Umsetzung der vier Villen mit Natursteinfassade.

Erfahren Sie mehr Details zur handwerklichen Umsetzung der Natursteinvillen in Luzern in STEIN im April 2016.

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