Am 19. Februar 2021 ist Professor Wiesław Domasłowski, Experte auf dem Gebiet der Steinrestaurierung, im Alter von 94 Jahren in der Stadt Thorn in Polen verstorben
Als einer der bedeutendsten Professoren und herausragender Chemiker galt Wiesław Domasłowski sowohl in Polen als auch im Ausland als geachteter Experte auf dem Gebiet der Steinrestaurierung. Als Autor und Gutachter veröffentlichte er zahlreiche wissenschaftliche Studien und über 100 Fachpublikationen in diesem Feld.
Am 19. Februar 2021 ist Professor Wiesław Domasłowski im Alter von 94 Jahren in der Stadt Thorn in Polen verstorben. Er war Gründer und Leiter des Instituts für Konservierung der architektonischen Elemente und Details an der Nicolaus-Copernicus-Universität in Thorn und Leiter des Instituts für Konservierung und Denkmalkunde. Darüber hinaus leitete er von 1968 bis 1985 das Wissenschafts- und Forschungslabor für Stein- und Glaskonservierung am Staatlichen Museum in Krakau.
Der hoch geschätzte Wissenschaftler war sein ganzes Leben an der Nicolaus-Copernicus-Universität. Hier nahm er 1947 das Studium der Chemie an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften auf und verteidigte sowohl seine Magisterarbeit als auch seine Doktorarbeit „Forschungen über die Technologie der Materialien für die Kittung und Rekonstruktion von Steinskulpturen und architektonischen Details“.
Hauptsächlich forschte er zu dem Thema Konservierung von Steindenkmälern, insbesondere zur Verwendung von Kunstharzen in der Denkmalpflege und der Konservierung von Steinobjekten und Keramik. Internationale Konservierungskampagnen führten ihn unter anderem zu den monumentalen Steinskulpturen der Moai auf die Osterinsel, zum Hatschepsut-Tempel nach Ägypten und zur Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha.
Wiesław Domasłowski war auf seinem Fachgebiet ein Pionier, er gilt als Vater der methodischen Steinkonservierung und hat großen Anteil an ihrer Etablierung als eigenständige wissenschaftliche Disziplin. In den Jahren 1977 und 1979 hielt er als Mitglied von ICOMOS und Beauftragter der UNESCO Vorträge über Steinkonservierung bei den internationalen Kursen der UNESCO in Venedig. Von 1989 bis 1991 führte ihn seine Arbeit nach Deutschland an die Fachhochschule in Köln. Hier leitete er den ersten Fachbereich für Steinkonservierung.
1996 ging er in den Ruhestand, arbeitete aber weiterhin mit der Nicolaus-Copernicus-Universität zusammen und unterrichtete Student*innen. Insgesamt betreute er über 150 Magister*innen und 13 Doktorand*innen.
Erst zehn Tage vor seinem Tod, am 9. Februar 2021, war seine geliebte Frau Wacława Szmidel-Domasłowska, selbst ebenfalls Denkmalpflegerin und Restauratorin für Gemälde sowie anerkannte Expertin für Konservierung von Bernstein und Elfenbein, verstorben.