Petrologie, auch Steinkunde, ist die Lehre von der Entstehung, den Eigenschaften und der Nutzung der Gesteine. In unserer Online-Serie stellen wir Steinsorten und ihr Vorkommen vor: Diesmal Kinawa Classico.
Beim Kinawa Classico handelt es sich um einen Migmatit. Neben den Migmatiten gibt es auch die Magmatite. Beide unterscheiden sich in der Schreibweise lediglich durch einen Buchstaben, doch man sollte sie nicht verwechseln. Magmatite sind aus glutflüssigem Magma entstanden. Dabei konnte die Bildung im Erdinnern (Plutonite) wie beispielsweise bei Graniten, Gabbros etc. erfolgen oder es gelang dem Magma, die Erdkruste zu durchbrechen (Vulkanite), wie beispielsweise bei den Rhyolithen (umgangssprachlich häufig als Porphyr bezeichnet) oder den Basalten.
Die Magmatite zählen zur Gruppe der magmatischen Gesteine. Bei der Entstehung der Migmatite handelte es sich um sehr komplexe geologische Vorgänge, die unter hohen Drücken und Temperaturen im Erdinnern abliefen. Am anschaulichsten ist der deutschsprachige Begriff Mischgneise für derartige Gesteine. Daran kann man erkennen, dass diese Gesteine aus unterschiedlichen Komponenten bestehen, nämlich aus einem Paläosom (dem älteren Gesteinsteil) und dem eingedrungenen Neosom (dem neueren Gesteinsteil).
In Bezug auf ihre gesteinstechnischen Eigenschaften sind sich Migmatite und Magmatite sehr ähnlich. Beide verfügen über gute bis sehr gute technische Werte und haben meist eine hohe Resistenz gegenüber mechanischen und chemischen Angriffen. Was die Migmatite von den meisten Magmatiten unterscheidet, ist ihr optisches Erscheinungsbild. Migmatite zeigen sehr lebhafte Dekore mit wechselhafter Textur. Bezogen auf die Gesamtheit der Migmatite, kann man sagen, dass sich der Kinawa Classico in Bezug auf seine gestalterische Dominanz und naturbedingten Varianzen eher im gemäßigten Bereich befindet.
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