20.04.2016

Gestalten

Wohntrend Natursteintische

bei dem Naturstein neben Holz

Von kleinen Beistell- und Salontischchen über Kaffee- und Couchtische bis zu großen Tafeln reichte das Angebot auf der internationalen Einrichtungsmesse imm Cologne, welches eines einte: eine Platte aus Naturstein. Dass diese nicht immer oben liegen muss, zeigte Natursteintisch-Spezialist Draenert mit seiner Neukreation „Laetitia“ nach dem Design von Andrea Quaglio und Manuela Simonelli. Eine Natursteinplatte bildet hierbei die Basis des mit einer Glasplatte bedeckten Tischs sowie der zugehörigen Kuben, die als Sitzgelegenheiten oder als Beistelltische verwendet werden können. Nicht nur die moderne Manufaktur vom Bodensee präsentierte an ihrem Messestand italienisches Design, sondern auch die Kölner Messe allgemein: Stolz war man hier besonders darauf, renommierte italienische Designmarken wie B&B Italia, Driade, Trussardi Casa und Cap Design / Cappellini als Aussteller wiedergewonnen zu haben. Diese überboten sich – im Rahmen der Vorstellung ihrer ganzheitlichen Wohnphilosophien – mit neuen Natursteintischen.

Cararra-Marmor in Massivoptik: Quartus-Couchtisch von Brahman’s, bei dem Naturstein neben Holz, Leder, Metall und Glas eines der „five elements“ der Möbelkonstruktion ist.
Slimline-Tischplatte: Nur einen Zentimeter stark ist die braune Natursteinplatte an dem von Rodolfo Dordoni designten Tisch am Molteni&C-Messestand.
Eine Holzunterkonstruktion stützt die filigrane Natursteinplatte.
Draenert-Messeneuheit: Couchtisch „Laetitia“ inklusive Beistelltischen mit Naturstein-Basisplatte – wahlweise aus 180 verfügbaren Steinsorten.
Neu bei reflex: Von Dr. Riccardo Lucatello designter Natursteintisch aus Breccia paradiso „Lem con Lazy Susan“.
Insbesondere intensive Brauntöne machen von sich reden: Couchtisch mit passendem Sideboard am Trussardi Casa-Messestand. (Alle Fotos: Michael Spohr)

Während Natursteinkompositionen durchaus weiter gefragt zu sein scheinen – insbesondere bei den Traditionalisten unter den Anbietern – läuft die Keramik in der Möbelbranche dem Quarzkomposit-Material offenbar den Rang ab. Engineered Stones suchte man auf der Messe vergebens, großformatige dünne Keramik hingegen fand sich allerorten – an Möbelfronten bei den Dividi-Sideboards von Heldense, an Küchenfronten (auf MDF verleimt) bei Willisau, an Duschrückwänden bei Axor von hansgrohe, als Messeboden bei Flexform, als Messewandgestaltung bei cc-tapis und Minotti oder eben auf Tischen.

Hauptgründe hierfür dürften die enorme Strapazierfähigkeit, die explosionsartig gestiegene Angebotsvielfalt sowie insbesondere die geringe Stärke und das daraus resultierende niedrige Gewicht sein. Drei Meter lange Keramikplatten werden in Dicken von 20 über zwölf und sechs bis zu drei Millimetern angeboten; sie eignen sich daher für nahezu jede Form der Möbelverkleidung. Von der Möbelindustrie werden vorwiegend zwei Optiken favorisiert: zum einen kühle, minimalistische Unis und zum anderen Natursteinimitationen. Diese richten sich in ihren Farben nach den Trends für ihre Originalvorbilder, bei denen lebhafte Brauntöne und gebrochenes Weiß den Ton angeben.

Erfahren Sie mehr zu neuen Wohntrends und Natursteintischen in STEIN im Mai 2016.

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