Der Sternenhimmel übt schon immer ein gewaltige Faszination auf die Menschheit aus. In allen Kulturen ließ man sich von den Sternen inspirieren. Sie dienten religiösen Interpretationen oder der Orientierung, sei es in der Kalenderbestimmung oder in der Navigation. Ein besonderes astronomisches Ereignis am Himmel ist die Sonnenfinsternis. Eine totale Sonnenfinsternis, bei der der Mond die Sonne aus der Perspektive der Erde restlos verdunkelt, tritt im Schnitt nur circa alle 375 Jahre über einem bestimmten Ort auf der Erde ein.
Was heute oft wie ein Event zelebriert wird – ein public viewing mit Schutzbrille sozusagen –, war in Zeiten vor einer astronomischen Erklärbarkeit oft ein mit Angst besetztes Phänomen, ein Zeichen Gottes oder ein schlechtes Omen. Trotz dem oftmaligen Spektakelcharakter der Beobachtung der Himmelserscheinung hinterlässt die Verdunklung der Sonne auch heute noch emotionale Spuren bei vielen Betrachtern. Unsere Skulptur des Monats Januar 2016 zeigt einen Ausschnitt des Prozesses des langsamen Verschwindens der Sonne hinter dem Mond – den Augenblick, in dem man innehält, im Bewusstsein, dass das helle Licht bald der Schwärze weichen wird.