Wenn der beste Freund des Menschen – sein Haustier – stirbt, ist der persönliche Verlust und die Trauer oftmals sehr stark. Wie bei menschlichen Weggefährten wünschen sich die meisten Leute einen Ort des Gedenkens. Tierbestattungen sind kein neues Phänomen, sie werden schon seit vielen Jahrhunderten durchgeführt. Seit etwa 12.000 Jahren werden Tiere bestattet. So galten bestimmte Tierarten im Laufe der Geschichte als heilig, sodass ihnen besondere Ehre im Tod erwiesen wurde – im alten Ägypten etwa erlebten die Tierbestattungen eine Blütezeit. Der Krokodil-Friedhof am Nil ist ein Zeugnis dafür. Auch Friedrich der Große war ein Tierliebhaber: Er ließ sich neben seinen Lieblingshunden bestatten.
In etwa 120 Tierfriedhöfe, auch mit der Bestattungsmöglichkeit der Friedwälder, gibt es in Deutschland. Im Juni 2015 wurden sogar die ersten Friedhöfe für Mensch und Tier gemeinsam eröffnet. In Essen und Braubach bei Koblenz wurden Anfang des Monats die Friedhöfe mit dem Namen “Unser Hafen” eingeweiht. Für Haustier und Halter können aber nur Urnengräber, keine traditionellen Erdgräber, bereitgestellt werden. Insgesamt steigt heute die Zahl der Tierbegräbnisse, die von Bestattern durchgeführt werden, stetig. Steinmetze, die Menschen in Ihrer Trauer begleiten, schaffen auch hier Grabzeichen als Symbole der Erinnerung.
Die Steinmetzmeisterin Susanne Menzel aus Ruhland führt einen Steinmetzbetrieb in der fünften Generation. Seit 1876 gab es eigentlich immer eine Nachfrage nach Gedenksteinen oder -platten für Haustiere. Zumeist seien es Wellensittiche, Hamster, Hunde, Katzen, Pferde – alles was als Haustier und auch “Familienmitglied” gehalten und empfunden wird, weiß die Steinmetzin. Auch Katrin Kieselbach-Prudlik aus Lutherstadt Eisleben kennt keine Zeit ohne Tiergrabmale: „Schon immer – seit 1982 – bieten wir Gedenkplatten für Tiere an – hauptsächlich für Hunde und Katzen, ein Igel war auch schon einmal dabei.“