18.01.2017

Technik

XXL-CT-Analyse der Mainzer Jupitersäule

Die antike Weihesäule des Mainzer Landesmuseum wird restauriert und in einer XXL-CT-Anlage des Fraunhofer-Entwicklungszentrums Röntgentechnik EZRT analysiert. Förderer des Projekts ist die Ernst von Siemens-Kunststiftung im Rahmen der Initiative KUNST AUF LAGER – einem Bündnis von 14 Förderern, die sich seit 2014 für Kulturgut in deutschen Museumsdepots einsetzen.

Teilstücke der Großen Mainzer Jupitersäule aus der Zeit Kaiser Neros (+ 68 n.Chr.). (Foto: GDKE Landesmuseum Mainz, Ursula Rudischer)
Inschriftensockel mit Apollo. (Foto: GDKE Landesmuseum Mainz, Ursula Rudischer)

XXL-Computertomographie

Die ursprünglich mindestens zwölf Meter hohe Jupitersäule, bestehend aus Sockeln, Gesimsplatten, fünf Säulentrommeln, einem Kapitell und einer würfelförmigen Basis mit reichem Figurenschmuck, wurde von den Einwohnern Mainz dem römischen Gott Jupiter für das Heil Kaiser Neros geweiht. 1905 wurde die in circa 2.000 Teile zerschlagene Kalksteinsäule in der Mainzer Neustadt wiederentdeckt und zusammengesetzt. Die provisorischen Restaurierungen, die nach den Schäden des Zweiten Weltkriegs durchgeführt wurden, verunklärten eine Unterscheidung von Original und Ergänzungen. Aufwendigere Restaurierungsarbeiten sowie eine Untersuchung des Inneren waren bisher nicht möglich.

Die heute noch über neun Meter hohe Weihesäule ist eine Seltenheit unter dem riesigen Computertomografen am EZRT. Für gewöhnlich liegen ganze Fahrzeuge oder Rotorflügel von Windkraftanlagen in der Anlage. Die XXL-CT-Anlage ermöglicht eine räumliche Analyse im sub-millimeterfeinen Detail der Jupitersäulenteile. Die CT-Daten können anschließend in drei Dimensionen studiert werden – Schicht für Schicht, als Ganzes oder in Teilvolumina. Ziel der Untersuchungen ist es, den Innenaufbau zu analysieren und Grundlagen für die späteren Restaurierungsarbeiten der Säulenstücke zu schaffen. „Im Moment ist nur der Inschriftenblock als Musterrestaurierung bearbeitet worden. Die anderen zehn Säulenteile (Sockel, zwei Gesimsplatten, fünf Säulentrommeln, Kapitell und Statuenbasis) sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren nach den bei der Musterrestaurierung gewonnenen Erkenntnissen gereinigt, gefestigt und restauriert werden”, erklärt Frau Ellen Riemer vom Landesmuseum Mainz.

Erfahren Sie mehr über die Restaurierung der Mainzer Jupitersäule.

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