05.07.2017

Baustelle

Entsalzungsmaßnahmen zeigen Wirkung

Vor einigen Wochen begannen die Entsalzungsmaßnahmen an den historischen Steinen das Chorgesims der Dresdner Frauenkirche. Die ersten Ergebnisse fallen positiv aus. Allerdings werden die Arbeiten noch bis August andauern, sodass die ursprünglich geplanten Kosten erhöht werden müssen.

Die erste Kompresse wird nach zwei Wochen vom Altstein abgenommen. (Foto: Jandura Grit)
Mittels eines Spachtels wird die Kompressschicht gelöst und abgetragen. (Foto: Jandura Grit)
Gesteinszustand nach dem ersten Entsalzungszyklus. (Foto: Jandura Grit)
Sven Prätorius, Steinmetz der Sächsischen Sandsteinwerke GmbH, bessert eine Fuge am Chordach in 27 Metern Höhe aus. (Foto: Jandura Grit)

Wirkung der Entsalzung und weitere Maßnahmen

Seit Mitte Mai arbeitet ein Team aus Experten, Ingenieuren und Restauratoren an den altsteinerhaltenden Maßnahmen der Dresdner Frauenkirche. Nach einer sorgfältigen Überprüfung des Zustandes der Steine, Verfugungen, Verblechungen und des Blitzschutzes konnte festgestellt werden, dass sich der Altstein in einem guten Allgemeinzustand befindet. Der nächste ausführliche Befund der Fassade ist für 2022 geplant.

Die Entsalzungsmaßnahmen schreiten jedoch nur langsam voran. Nach der ersten Kompressentsalzung am Chorgesims, die zwei Wochen lang auflag, haben Proben zum Teil noch starke Salzbelastungen ergeben. Neben den erhöhten Werten der Salzanreicherungen wurden zudem Sulfate gefunden. Infolgedessen hat das Landesamt für Denkmalpflege gemeinsam mit den Restauratoren entschieden, zwei weitere Entsalzungszyklen durchzuführen. Momentan wirkt die zweite Kompresse teilflächig und wird ab dem 3. Juli abgenommen. Anschließend wird die dritte Kompresse vollflächig aufgetragen und verbleibt auf den Steinen bis Ende Juli.
Nach der Kompressentsalzung erfolgen noch weitere Nacharbeiten am Stein: Damit keine Feuchtigkeit im Stein verbleibt, werden Fugen ausgebessert und Steine gefestigt. Dank diesen Arbeiten müssen Altsteine nur an einer Stelle ausgetauscht werden.

Erhöhung der Kosten

Auf Grund der verlängerten Entsalzungsmaßnahmen, den zusätzlichen Arbeiten und der längeren Gerüststandzeit werden die zuvor geplanten Kosten in Höhe von 85.000 Euro nicht mehr ausreichen und den sechsstelligen Betrag überschreiten. Der Vorsitzende des Stiftungsrats der Dresdner Frauenkirche, Joachim Hoof, betont jedoch, dass die Maßnahmen für den Erhalt des historischen Sakralbaus notwendig seien und ruft daher erneut zu finanzieller Unterstützung auf.

Diesem Aufruf folgend übergab Ludwig Güttler als Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V. einen Spendenscheck in Höhe von 61.000 Euro. Die Bewahrung der Dresdner Frauenkirche würden ihnen am Herzen liegen und sie würden sich weiterhin für ihren Erhalt einsetzen, erklärt Ludwig Güttler.

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