29.08.2018

Branchennews

Solnhofen präsentiert eine außergewöhnliche Echse

gefunden in der Solnhofener Lagune der Jurazeit. Das versteinerte Krokodil wurde auf vier Gesteinsplatten zusammengefügt und restauriert. Foto: Gemeinde Solnhofen

Das Fossilien-Museum präsentiert ein 150 Millionen Jahre altes versteinertes Krokodil aus der Jurazeit. Eine Initiative will es vor Umzügen schützen.

Der Geosaurus, gefunden in der Solnhofener Lagune der Jurazeit. Das versteinerte Krokodil wurde auf vier Gesteinsplatten zusammengefügt und restauriert. Foto: Gemeinde Solnhofen
Was das versteinerte Krokodil von heutigen Artgenossen unterscheidet, können Forscher dank seines guten Zustands herausfinden. Foto: Sasint/Pixabay/CC0 Creative Commons
Die Jahresausstellung des Museums „Harte Schale, weicher Kern“ widmet sich fossilen Krebsfunden: von Glaskrebsen über Garnelen bis hin zu Panzerkrebsen. Foto: Gemeinde Solnhofen
Blick in den Ausstellungsraum des Solnhofner Museums. Foto: Gemeinde Solnhofen


Krokodil, Urvogel und Co sollen in der Region bleiben

Das ausgestellte Meereskrokodil – genauer: der Geosaurus – gilt unter Fossilien-Fachleuten als spektakulär. Denn es hat nicht nur ein vollständiges Skelett, dank günstiger Bedingungen ist auch ein Großteil seiner Körperhaut erhalten. Für Forscher bietet das neue Untersuchungsansätze. Laut Museumsleiter Martin Röper handelt es sich um einen extrem seltenen Fund. Das Urzeit-Reptil braucht sich in Sachen Außergewöhnlichkeit also nicht hinter den Funden des Archäopteryx verstecken, die Solnhofen berühmt gemacht haben.

Es hat, anders als seine heutigen Artgenossen, glatte Haut statt Schuppen und paddelartige Gliedmaßen. Ideal für das Leben in der Solnhofener Lagune der Jurazeit. Der Geologe Wolfgang Haeckel hat das versteinerte Krokodil einst gefunden, mit Helfern auf vier Gesteinsplatten zusammengefügt und restauriert.

Es ist derzeit im Eingangsbereich des Museums ausgestellt – das sich 2018 in seiner Jahresausstellung Krebsen aus den Plattenkalken des Oberen Jura widmet. Unter dem Titel “Harte Schale, weicher Kern” können Besucher noch bis Anfang November die gesamte Palette fossiler Krebs-Funde bestaunen: von Glaskrebsen über Garnelen bis hin zu Panzerkrebsen. Viele der Stücke sind die einzigen Exemplare ihrer Art weltweit. Die Jahresausstellung ist regionaler Teil des Programms “175 Jahre Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie München”. Das Museum Solnhofen zeigt in seinem PaläoZoo außerdem erstmals das Original der zweiten Urvogelart Archaeopteryx bavarica.

Die Urvogel-Versteinerungen aus Solnhofen – die ersten Funde stammen aus dem Jahr 1860 – zählen zu den wertvollsten Tierfossilien der Welt. Die Region ist der bisher einzige Fundort von Archaeopteryx-Überresten. Im Solnhofner Museum befinden sich elf Exemplare – und es sollen elf bleiben. Mindestens. Eine Initiative im Bayerischen Landtag, zu der Museumsleiter Röper eine wissenschaftliche Dokumentation beigesteuert hat, setzt sich dafür ein. Die Funde sollen in der Region bleiben, aus der sie stammen. Zwar gehen sie teilweise als Leihgaben auf Wanderschaft und werden in anderen Ländern ausgestellt, sie sollen aber nicht versteigert werden. Denn was Millionen Jahre gut in Solnhofen aufgehoben war, ist es sicher auch in Zukunft.

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