28.07.2017

Branchennews Chancen Gestalten

Steinschnuppern in München

Das städtische Berufsschulzentrum Thomas Wimmer für das Bau- und Kunsthandwerk an der Luisenstraße in München öffnete am 20. Juli 2017 seine Steinmetz- und Holzbildhauerwerkstätten für die Öffentlichkeit, wobei explizit Klassen allgemeinbildender Schulen angesprochen wurden. Die Möglichkeit zum Blick hinter die Kulissen der präsentierten Berufe erfreute sich regen Interesses.

Station Steinbearbeitung: Die Bildhauerin Dana Knop zeigt externen Schülerinnen und Schülern das Schrifthauen. (Foto: Michael Senn)
Hartmut Hintner, Gestaltungslehrer für Steinmetze und Steinbildhauer, erläuterte einer Schulklasse Exponate der diesjährigen Sommerausstellung der Münchner Schulen an der Luisenstraße. (Foto: Michael Senn)
Auf den Gängen des ersten Stockwerks durften sich Interessierte in Kalligraphie versuchen. (Foto: Michael Senn)

Hartmut Hintner, Gestaltungslehrer der Steinmetze und Steinbildhauer, stand inmitten seines Publikums und erläuterte die Beiträge der diesjährigen Sommerausstellung. Eine Führung, um etwaige künftige Schüler über das Ausbildungsangebot im Schulkomplex an der Luisenstraße für Holzbildhauer, Goldschmiede, Steinmetze und Steinbildhauer zu informieren. Nach dem allgemeinen Teil wurden die Klassen aufgeteilt und durften in kleineren Gruppen in insgesamt fünf Werkbereichen ihre Fähigkeiten ausprobieren. Neben den etablierten Stationen Steinbearbeitung und Holzschnitzen gab es diesmal auch Kalligraphie, das Schriftzeichnen, sowie eine Druckwerkstatt und die Möglichkeit, das Ziselieren von Bronze zu entdecken. Hartmut Hintner: “Unsere Schüler zeigen Interessierten, wie wir hier arbeiten. Außerdem können die Besucher selbst ausprobieren, wie man Stein bearbeitet oder Holz schnitzt. Uns geht es darum, Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen und unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.” Deshalb hat Schulleiter Hans Seger Gymnasien, Real- und Mittelschulen in München und Umgebung angeschrieben und deren Abschlussklassen sowie Flüchtlingsklassen zum Tag der offenen Werkstatt eingeladen. Das Konzept gefiel, viele Zusagen trafen ein. Hintner freute sich: “Außerdem kamen viele Jugendliche der umliegenden Schulen vorbei und natürlich auch unsere Ehemaligen.”

In der erstmals eingerichteten Druckwerkstatt hatte sich Barbara Quintus mit ihren Kolleginnen und Kollegen ein Programm überlegt, das auch Ungeübte bewältigen konnten. “Hier sollen schöne Ergebnisse mit wenig Aufwand erzielt werden”, erklärte sie. Das gelang z. B., indem ein mit Farbe getränkter Faden zwischen zwei Blättern herausgezogen wurde, die mittels einer Druckplatte zusammengepresst waren. Der Zuspruch bestätigte den Ansatz von Quintus – die Druckwerkstatt kam super an.

An der Station Steinbearbeitung konnten Schriften gehauen und verschiedene Handwerkszeuge an einem Muschelkalkblock ausprobiert werden. Hier zeigten sich die Besucher der offenen Werkstatt jedoch etwas passiver: Die Ehrfurcht vor dem Material schien hoch. Viele sahen lieber Bildhauerin Dana Knop zu, wie sie Hieb für Hieb Buchstaben in die Jurakalksteinplatte gravierte, während die für Steinbearbeitung typischen Hammerschläge erschallten.

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